Studie untersucht Überschneidungen von TV- und Online-Videokonsum

Erstmalig in der Schweiz untersucht eine Studie von Mediacom und Stailamedia kombiniert den heimischen TV- und Online-Videokonsum mit dem Ziel, unterschiedliche Nutzertypen sowie Überschneidungen bei der Nutzung der Bewegtbildkanäle zu identifizieren.

Damit soll für Werbungtreibende eine Grundlage zur Effizienzsteigerung integrierter TV- und Online-Videokampagnen geschaffen werden, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Studie bestätigt, dass Online-Videoplattformen attraktive Komplementärkanäle zu TV darstellen, denn der Online-Videokonsum boomt in der Schweiz. Ein Drittel aller Befragten schauen täglich und rund die Hälfte aller Befragten mehrmals wöchentlich Videos im Internet an – dies öfter auf mobilen als auf stationären Endgeräten. Der typische Online-Videonutzer findet sich dabei häufiger im jüngeren und mittleren Alterssegment und damit in jener Gruppe, die wie die Studie aufzeigt, weniger häufig im TV anzutreffen ist als die Älteren. Für den Werbungtreibenden bedeutet folglich die Kombination von Online-Video- und TV-Werbung einerseits eine signifikante Steigerung des Reichweitenpotentials und andererseits die Möglichkeit, dem Rezipienten konsistente Markengeschichten über alle Kanäle wie Endgeräte und damit über den ganzen Tag hinweg zu erzählen.

Die Nutzung von Online-Video fällt gemäss der Studie fragmentiert aus. Youtube ist dabei das mit Abstand am häufigsten genutzte Angebot, gefolgt von den Nachrichtenportale 20min.ch, Bluewin.ch und Blick.ch. Die Heavy Youtuber nutzen aber parallel und ebenso intensiv auch nahezu alle anderen Video-Angebote auf Web TV-Plattformen wie Zattoo, Wilmaa und Swisscom TV (Air) oder auch auf News- wie alternativen Videoportalen. Low YouTuber dagegen präferieren Video Content auf Nachrichtenportalen.

Innerhalb der untersuchten TV-Nutzertypen zeigt sich, dass Personen, die häufig fernsehen und ebenso Personen, die mehrheitlich private TV-Sender frequentieren, eine stärkere Affinität zu hoher Bewegtbildnutzung auf Online-Plattformen aufweisen. Liebhaber von privaten Sendern bevorzugen dabei Video-Angebote auf Web-TV‘s, Sender-Mediatheken, Youtube und 20min.ch, während bei Zuschauern des öffentlich rechtlichen Fernsehens die SRF Mediathek, Bluewin.ch, Tagesanzeiger.ch und Blick.ch beliebt ist. Low TV-Nutzer erreicht man mit Video-Inhalten am besten auf Youtube, den Nachrichtenportalen und der SRF-Mediathek.

«Für Mediacom bietet diese Studie echten Mehrwert. Wir können auf der Basis von den kombinierten Nutzungsdaten über TV- und Online-Video unsere Detailplanung weiter optimieren und damit die Effektivität von Bewegtbildkampagnen steigern», zeigt sich Lennart Hintz, COO Mediacom Zürich, mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Die Studie wurde im vierten Quartal 2014 per Internetbefragung (Fallzahl: 1997 Personen) und in Zusammenarbeit mit D.Core, Forschungsagentur für Medien, durchgeführt. Diese und viele weitere für die Schweiz neue Daten werden in einer frei zugänglichen Auswertung bereitgestellt.

11 Hypothesen zu Online Video

(Basierend auf der Schweizer Studie von MediaCom und Stailamedia zu Überschneidungen von TV- und Online-Videokonsum)
 

  • Online Video ist in der Schweiz ein Massenmedium – 85 Prozent nutzen es.
  • Online Video ist keine Domäne der jungen Zielgruppen mehr, fast alle Altersgruppen nutzen Video regelmässig.
  • Die mobile Nutzung mit Tablet und Smartphone wird die Desktop-Nutzung spätestens 2016 überholen!
  • Die Online-Video-Nutzung in der Schweiz erfolgt sehr fragmentiert. Lediglich Youtube und die etablierten Schweizer Medienmarken stechen hervor.
  • Online-Video-Nutzung erhöht das Reichweitenpotential von Bewegtbildkampagnen in der Schweiz deutlich.
  • Starke Nutzung von klassischem TV geht oft einher mit starker Nutzung von Online-Video.
  • Einzelne Konsumentensegmente sind heute mit klassischem TV allein nicht mehr erreichbar.
  • Relativ wenige User haben einen grossen Anteil an der gesamten Videonutzung.
  • Der Vorteil von Bewegtbild wird für Werbungtreibende erst durch Technologie nutzbar: Targeting, Frequency-Cap und Nutzerdaten ermöglichen effektive Kampagnen in der fragmentierten Bewegtbildlandschaft.
  • Nutzer mit eher geringem TV-Konsum nutzen vermehrt VoD-Portale wie Apple TV aber auch die Online-Angebote klassischer TV-Sender wie zum Beispiel die SRF Mediathek.
  • Es gibt eine hohe Nutzungs-Überschneidung der Web-TV Anbieter.

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