VSM: Mehrjährige Werbeoffensive geplant

Anlässlich des traditionellen Schweizer Medienkongresses hat der Verband Schweizer Medien bekannt geben können, dass er Anfang Oktober eine mehrjährige Werbeoffensive lanciert, welche die Stärke von Print im Verbund mit Online eindrücklich demonstrieren soll.

Die Kampagne wird in der ganzen Schweiz eine hohe Sichtbarkeit geniessen, wie der Verband am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt. Deren interaktiver Charakter zeige auf, dass Print-Werbung Menschen, Marken und Märkte stark bewege. Ergänzt wird die Kampagne durch weitere Massnahmen wie eine wissenschaftlich begleitete Werbemarkt-Studie.

Abschaffung der indirekten Presseförderung wäre der Tod kleiner Zeitungen

In Bezug auf die aktuelle medienpolitische Diskussion in der Schweiz ist der VSM in doppelter Hinsicht nachhaltig irritiert über den Bericht, den die Eidgenössische Medienkommission (EMEK) unlängst veröffentlicht hat. Der VSM widerspricht in aller Deutlichkeit der Meinung der Kommission, die Verbilligung der Posttaxen für den Vertrieb von Zeitungen sei wirkungslos und nicht mehr zeitgemäss. Eine Vielzahl regionaler und lokaler Zeitungen wäre in ihrer Existenz unmittelbar bedroht, wenn diese Förderung abgeschafft würde. Die kleineren und mittleren Zeitungen leisten einen genau so wichtigen Beitrag zur direktdemokratischen Kultur der Schweiz wie die grossen, heisst es in der Mitteilung weiter. Dass in einem Bericht, der vorgebe, die Medien fördern zu wollen, das Schwergewicht auf eine Massnahme gelegt werde, die zum Zeitungssterben beitrage, mute mehr als seltsam an. «Der Verband ist ebenso erstaunt, wie die EMEK Klischees zur Qualität der Medien bemüht», schreibt der VSM. Noch nie waren Journalisten so gut ausgebildet wie heute und noch wie war das Informationsangebot so vielfältig wie heute.

Kooperation mit der SRG

Die Einführung einer Mediensteuer im Rahmen der aktuellen RTVG-Revision bedeute, dass künftig jeder Haushalt in diesem Land und alle grösseren Unternehmen für den Service public der SRG bezahlen werden müsse – unabhängig von der Nutzung, schreibt der VSM. Der von der SRG produzierte Inhalt für TV und Radio werde so ein von allen finanziertes Allgemeingut. Dieser Inhalt müsse demnach auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Die SRG hingegen möchte die bereits bezahlten Eigenleistungen nochmals monetarisieren: Indem sie die Bewegtbildinhalte den Privaten für deren Newssites zur Verfügung stellt und dafür in Form von Beteiligung an den Online-Werbeeinnahmen der Privaten finanziell entschädigt werde. Das würde heissen, die SRG bekäme für diesen Content zweimal Geld: über die Mediensteuer und über den Verkauf. Dagegen wehrt sich der VSM entschieden. Was von der Öffentlichkeit bezahlt werde, soll auch einer möglichst breiten Öffentlichkeit zustehen.

Gespräche mit den Gewerkschaften

Im Sinne der Sozialpartnerschaft führt der VSM derzeit Gespräche mit den Gewerkschaften zur Frage der Arbeitszeiterfassung. Der Verband setzt sich für eine zeitgemässe Form der Erfassung ein und wehrt sich gegen ein rigides Modell, das keinesfalls den Bedürfnissen der Journalisten entspräche. Die Diskussion rund um die Arbeitszeiterfassung bewege sich unabhängig von jener eines allfälligen neuen Gesamtarbeitsvertrages und müsse zuerst in eine allseits akzeptierte Lösung münden.
 

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