Dreimal Epica-Gold für die Schweiz

Bis zum vergangenen Wochenende sind in Paris 3397 Einsendungen für die Epica Awards 2013 juriert worden. Bis jetzt stehen für die Schweiz drei Goldgewinner fest. Bronze und Silber wird in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

«Es ist verrückt. Das hört gar nicht mehr auf», freute sich Peter Brönnimann, als die Werbewoche den Kreativchef von Leo Burnett Schweiz über neuerliches Gold für seine Wendesätze von Swiss Life informieren konnte. Die neue Auflage der witzigen Lebensweisheiten schaffte es in Paris auch in die Diskussion für einen Grand Prix. Nachdem die Agentur – damals noch als SFLB – diesen höchsten Preis aber bereits 2011 für die identische Kampagne verliehen bekam, wollte die Jury 2013 sich etwas kreativer zeigen, obwohl allen klar war, dass «die nachhaltigsten Ideen eigentlich diejenige sind, welche sich endlos fortsetzen lassen». Der Grand Prix Press ging deshalb nach Namibia, wo die dortige Young & Rubicam ein tatsächlich sehr kunstvolles Plakat für Landrover gestaltet hat.

Ebenfalls Gold für die Schweiz gab es in der Kategorie Film Communication Services. Gewonnen hat Swisscom mit dem Onlinevideo «Action Hero». Realisiert wurde der Clip von der Swissfilmmakers GmbH, Regie Tobias Straka, Kamera Pascal Walder. Beim Edi hat es der gleiche Film soeben «nur» zu einer Nomination geschafft.

Patriotismus mit Schielen nach Deutschland

Noch einmal Gold in der Kategorie Consumer Services gab es für einen Film über die Aktion rund um das neue Galaxy S4 im Zürcher Hauptbahnhof. Who’s Mcqueen Pictures hat mit 13 Kameras in eine unterhaltende Dokumentation gepackt, wie Passanten das neue Smartphone gewinnen konnten, wenn sie trotz zahlreichen Ablenkungen «Alle Augen auf Galaxy S4» behalten konnten. Das Werk aus der Produktion von Philipp Petersson und Rainer Spix ist soeben auch mit einem Gold-Edi ausgezeichnet worden. Bei den Epica-Awards ist der Beitrag allerdings unter deutscher Flagge gelaufen, weil er von der Berliner Agentur Heimat eingereicht wurde.

Eine sehr emotionale Diskussion innerhalb der Jury hat eine Filmserie für Volvo ausgelöst. Forsman & Bodenfors in Schweden haben eine Reihe von – im wahren Sinne des Wortes – sensationellen Filmen über Volvo-Trucks gezeigt. Alle vier Filme haben beim anonymen Voting die höchste Punktzahl erhalten. Trotzdem hat sich die Jury schliesslich gegen den Film-Grandprix ausgesprochen, weil die Filme ebenfalls die Fortsetzung einer bereits laufenden Kampagne bilden. Ein Argument, das einige nicht verstehen konnten, denn es gilt ja (wie bei den Wendesätzen) als eine entscheidende Erkenntnis in der Werbung, dass die besten Konzepte nachhaltig funktionieren und deshalb möglichst über Jahre immer wieder neu belebt werden können. Mehr dazu in der kommenden Printausgabe der Werbewoche. Der Film-Grand Prix ist schliesslich an Dänemark und das kleine Modelabel «Made from cool» gegangen. Die coolen Klamotten wollen jetzt aber den Weltmarkt erobern auch mit Hilfe einer Spotserie, in der Hollywoodstar Christopher Walken eine tatsächlich verblüffend «coole» Rolle spielt. Absolut sehenswert ist der Film «Hands» von der Agentur Nexus in England. Die Image-Produktion für Honda hat verdientes Gold in der Kategorie Animation gewonnen und war auch im Gespräch für einen Grand Prix.

Welche Schweizer Beiträge noch mit Bronze oder Silber belohnt werden, wird in diesen Stunden auf Grund einer vertieften Auswertung der Votings bestimmt. Die Werbewoche bleibt dran.

Epica wird global

Im Unterschied zu den meisten Kreativwettbewerben werten in der Jury der Epica Awards nicht die Werber und Kreativen ihre eigenen Arbeiten sondern die Vertreter der internationalen Fachpresse beurteilen die besten Ideen. Die Journalisten von 19 Magazinen haben letzte Woche vier Tage lang Noten zwischen zwischen 0 und 10 vergeben. Eine erweiterte Pre-Selection Jury hat vorher aus 3397 Arbeiten über ein Internet-Voting die Shortlisten erstellt. Aktiv in Paris wirkten in der Jury neben Delegierten von Lürzer’s Archiv (Deutschland), Brand News (Italien), Kampanje (Norwegen), New Moment (Serbien) Sostav (Russland) oder Exchange4media (Indien) auch die Werbewoche mit.

Der Epica-Wettbewerb befindet sich aktuell in einer Umbruchphase. Nachdem das Unternehmen vor 27 Jahren als rein europäischer Award gestartet ist, wollen die neuen Besitzer von Maydream um CEO Philippe Paget den Wettbewerb auch global ins Rennen schicken. Bereits sind China, Indien und die USA mit dabei. Die anstehende Preisverleihung findet im Januar erstmals «mit viel Symbolcharakter» in New Dehli statt. Umgekehrt haben sich die Agenturen in Deutschland vom Award ein bisschen zurückgezogen, nachdem die Epicas bei der Fachzeitschrift Horizont nicht mehr für das Ranking zählen. Auch hier gilt: Die Werbewoche bleibt dran!

Andreas Panzeri

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