Google: 50 Milliarden Dollar Umsatzmarke geknackt

Die florierende Online-Werbung lässt bei Google die Kassen klingeln. 2012 stieg der Gewinn des Konzerns um 10 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte auch dank des Zukaufs von Motorola um 32 Prozent zu und überstieg erstmals die Marke von 50 Milliarden Dollar.

Dies sei «keine schlechte Leistung in nur anderthalb Jahrzehnten» Unternehmensgeschichte, sagte Konzernchef Larry Page am Dienstag bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Demnach profitierte Google insbesondere von guten Geschäften zum Jahresende. Das letzte Jahresviertel mit Weihnachten sorgte dabei noch einmal für einen Schub, nachdem das Geschäft im vergangenen Sommer etwas geharzt hatte. Die Nutzer klickten öfter auf Werbeanzeigen, was für Google bares Geld bedeutet. «Wir haben das Jahr 2012 mit einem starken Quartal beendet», erklärte Page am Firmensitz im kalifornischen Mountain View.

Der Umsatz im angestammten Internet-Geschäft verbesserte sich im letzten Jahresviertel um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wenn man Motorola hinzurechnet, schoss der Umsatz sogar um 36 Prozent auf letztlich 14,4 Milliarden Dollar hoch. Der Quartalsgewinn stieg um 7 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar.

Höhere Werbeeinnahmen

Im Vorquartal hatte Google die Anleger noch mit einem merklichen Rückgang vergrault. Zum einen beeinträchtigte damals ein hoher Verlust von Motorola wegen teurer Smartphone-Neuentwicklungen das Ergebnis. Zum anderen nahm Google weniger Geld pro Klick von seinen Werbekunden ein. Nun konnte Google die roten Zahlen bei Motorola eindämmen. Und die Einnahmen pro Klick erholten sich wieder etwas. Sie lagen zwar im Vorjahresvergleich erneut um sechs Prozent niedriger, im dritten Quartal hatte der Rückgang allerdings noch 15 Prozent betragen.

Die Einnahmen pro Klick auf eine Werbeanzeige sind ein Schlüsselindikator für das Google-Geschäft. Die Sorge ist, dass mit dem Vormarsch der Smartphones und Tablets die Google-Gewinne unter Druck geraten könnten, weil auf ihnen die Werbetarife niedriger sind.

Vorstoss ins mobile Geschäft

Das Handy-Urgestein Motorola hatte Google für 12,5 Milliarden Dollar gekauft, um seinen Vorstoss ins mobile Geschäft abzusichern. Googles Betriebssystem Android ist in der Smartphone-Welt führend, steht aber im Visier von Patentklagen und Motorola hat als Handy-Pionier viele Schutzrechte.

Das zweite Motorola-Standbein mit Empfangsboxen für Fernsehen und Internet stösst Google gerade für 2,4 Milliarden Dollar wieder ab. Haupteinnahmequelle des Konzerns ist ohnehin die Werbung, allen voran die hervorgehobenen Links der Suchmaschine. Immer wichtiger werden zudem grafische Werbeanzeigen, die überall im Web auftauchen.

Google weht jedoch ein rauer Wind im Werbemarkt entgegen: Nicht nur, dass sich Yahoo und Microsoft schon vor geraumer Zeit bei der Internetsuche verbündet haben. Vor wenigen Tagen stellte Facebook eine neue Suchfunktion vor, die es ermöglicht, die Informationen der mehr als eine Milliarde Nutzer im sozialen Netzwerk zu durchforsten. (SDA)
 

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