Erfolgreiche Suche nach Partnern

Zusammenarbeit Um ihren Kunden einen umfassenderen Service zu bieten, geht Print Assist Kooperationen ein.

Zusammenarbeit Um ihren Kunden einen umfassenderen Service zu bieten, geht Print Assist Kooperationen ein.Nur wenige Tage nachdem die Vorstände von Eastman Kodak (Kodak) und Creo die Übernahme von Creo durch Kodak gutgeheissen haben, sorgte eine Meldung aus Höri ZH für Aufsehen: Die Print Assist, eine Tochter des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer (KBA), will danach mit der Creo Schweiz zusammenarbeiten.Creo, der Mutterkonzern von Creo Schweiz, hat erst vor kurzem seine Strategie (siehe WW 5/05) geändert und könnte, wenn dann auch die Aktionäre zustimmen sowie die behördlichen und rechtlichen Genehmigungen vorliegen, noch per Ende März zu Kodak gehören. Seit Anfang dieses Jahres hat Creo unabhängig davon den Direktvertrieb in der Schweiz verstärkt und das Vertriebsteam personell noch aufgestockt.
Print Assist und Creo Die Partnerschaft zwischen Creo und der Print Assist überrascht daher auf Grund der angekündigten Neuausrichtung – zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten schon weniger: Zum einen will Creo neben dem Direktvertrieb weiter auf lokale Vertriebspartner setzen; zum andern arbeiten die Konzerne KBA und Creo schon seit Jahren eng zusammen und sind beide auch Partner im von Creo initiierten Netzwerk für vernetzte Produktion NGP (Networked Graphic Production). In der Schweiz wurden in der Vergangenheit gar die Direct-Imaging-Druckmaschinen 46 Karat und 74 Karat von KBA lange von Typon verkauft, die ihrerseits schon seit vielen Jahren die Creo-Produkte in der Schweiz vertreibt.
Doch nicht nur Creo, sondern auch Print Assist hat sich im letzten halben Jahr verändert. Die erwähnten Direct-Imaging-Maschinen werden seit dem 1. Januar 2005 von Print Assist vertrieben. Dass diese Maschinen in der Vergangenheit vom Burgdorfer Unternehmen Typon verkauft wurden, hatte seine Gründe: Druckmaschinen mit Direktbebilderung erfordern entsprechendes Know-how aus dem Bereich der Vorstufe. Darüber verfügt Typon – die Print Assist bislang aber nicht. Mit dem Schulterschluss mit Creo Schweiz sowie dem Anstellen eines Vorstufenexperten macht die Print Assist dieses Manko wett und kann somit als umfassender Partner auftreten.
Die Print Assist kann nun Hard- und Software sowie Dienstleistungsprodukte von Creo verkaufen. Den Kunden können künftig komplette Lösungspakete mit aufeinander abgestimmten Druckvorstufenlösungen und dem entsprechenden Drucksystem angeboten werden. Das Angebot erstreckt sich nun von der Druckvorstufe über Workflow-Lösungen und CtP bis zur Druckmaschine.
Print Assist und OFS
Doch damit noch nicht genug. Im Rahmen einer Gesamtlösung wird in enger Zusammenarbeit mit der im luzernischen Pfaffnau ansässigen OFS-Group (OFS) auch der Bereich der Verbrauchsmaterialien (Druckplatten und Plattenbelichter) mit einbezogen. Von dieser neuen Kooperation versprechen sich sowohl Print Assist als auch OFS weitere Impulse. Die Kunden in der gesamten Schweizer Druckbranche sollen von diesem Schritt gar «nachhaltig profitieren».
Mit der Übernahme von Creo durch Kodak stellt sich die Situation dann nochmals anders dar. Die von Daniel Müller geleitete OFS-Group, die Produkte und Verbrauchsmaterialien von Kodak Polychrome Graphics vertreibt (das nach der Auflösung eines Joint Ventures mit Sun Chemical zu 100 Prozent zu Eastman Kodak gehört), sowie die kürzlich erweiterte Vertriebsmannschaft von Creo sitzen jetzt – wenn mans richtig nimmt – im gleichen Kodak-«Boot».
Schulterschluss mit VorteilenDie Print Assist ist nun auch in der Lage, neben dem breitesten Druckmaschinenprogramm (von KBA) auch Computer-to-Plate-Systeme (Creo) und die bisher vertriebenen Druckhilfsmaterialien gewissermassen aus einer Hand anzubieten. Die Druckplatten von KPG sind allerdings nicht im Sortiment der Print Assist; die beiden Unternehmen arbeiten hier bei Projekten nun enger zusammen.
Die OFS-Group, vor allem aber Creo Schweiz profitiert nicht zuletzt von einem gestärkten, landesweit operierenden Handelspartner.
Kodak wächst und gedeihtEastman Kodak hat sich in den letzten Jahren zu einem Riesen in der grafischen Industrie entwickelt. So wurden die Unternehmen Encad (LFP- bzw. Grossformatdruck), Scitex Versamark (industrieller Inkjetdruck) und Nexpress (Schwarzweiss- und Farbdigitaldrucksysteme) in die neu gegründete Geschäftseinheit Graphic Communication eingegliedert. Das Unternehmen setzt dabei auf selbstständige Geschäftseinheiten unter der Kodak-Dachmarke.
Mit Kodak Polychrome Graphics (vorher Joint Venture mit Sun Chemical) und Creo (noch nicht abgeschlossene Übernahme) entsteht ein in den Bereichen Verbrauchsmaterialien (vor allem CtP-Platten), Vorstufentechnologie und Workflow-Lösungen führendes Unternehmen. (jf)
Print Assist kann nun auch Produkte und Lösungen von Creo anbieten.
Jürgen Franck

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