Das Böse steht Kopf, bis das Gute hilft

Fundraising Die neue Kampagne von Caritas Schweiz wendet das Schicksal von Armen zum Guten.

Fundraising Die neue Kampagne von Caritas Schweiz wendet das Schicksal von Armen zum Guten. Bis zum Überdruss wird der Medienkonsument mit Kriegen, Konflikten und Katastrophen gefüttert. Was soll der Einzelne dem vielen Elend entgegensetzen? Zu viele negative Informationen schaffen einen Nährboden für Resignation. Von dieser Prämisse sind die Verantwortlichen von Caritas Schweiz ausgegangen, als sie in ihrer neuen Fundraising-Kampagne das Publikum zu aktivem Handeln anregen wollten – trotz aller Gefühle von Ohnmacht, die sich im Blick aufs Elend einstellen wollen. Caritas ermutigt den Medienkonsumenten, Negatives in Positives zu wenden, und das buchstäblich.
Seit drei Jahren schon nimmt das Hilfswerk die Dienste der Agentur Grendene Ogilvy&Mather in Anspruch. Ihr neuer TV-Spot beginnt mit einer Szene des Elends, die auf den Kopf gestellt läuft. Die dazugehörende Botschaft lautet: «Bitte wenden!». Irritiert folgt der Zuschauer einem neunjährigen Mädchen, das auf einer Müllkippe in Rio de Janeiro Plastikflaschen sammelt, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Dann erst dreht sich das Bild, und die Auflösung folgt der neuen Einstellung: Mit dem Eintritt ins lokale Caritas-Betreuungs- und Ausbildungsprogramm erhält das Kind als eines von 1000 Nahrung, Unterkunft, Schulung und Arbeit. Das erste Ziel ist erreicht. Das elternlose Kind ist von der Strasse weggekommen. Durch Betreuung und handwerkliche Tätigkeiten hilft Caritas mit, dem Kind eine Zukunftsperspektive zu vermitteln.
Der 30-Sekunden-Spot ist ab November auf SF DRS zu sehen. Gedreht hat ihn Reto Salimbeni Anfang Oktober in den Favelas der brasilianischen Stadt. Die Kamera bediente Dokumentarfilmer Felix Karrer. Das Direct Marketing für die zum Spot ebenso wichtigen Einzahlungsscheine besorgt Spinas Gemperle.
Dokfilmer Karrer stellt den Caritas-Spot auf den Kopf, um über die Irritation Mitleid zu wecken.
Andreas Panzeri

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