Aufgefallen: Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer. Am liebsten trinken sie süsslich-klebrigen Likör.

AufgefallenFrauen vertragen weniger Alkohol als Männer. Am liebsten trinken sie süsslich-klebrigen Likör. Das alles ist aber nichts als ein unbewiesenes Gerücht. Woher ich das weiss? Jeder zweite Gastronom im Land wird das bestätigen wollen.

Aufgefallen Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer. Am liebsten trinken sie süsslich-klebrigen Likör. Das alles ist aber nichts als ein unbewiesenes Gerücht. Woher ich das weiss? Jeder zweite Gastronom im Land wird das bestätigen wollen. Dass solche Erkenntnis mehr mit seiner Fantasie zu tun hat als mit den Vorlieben des weiblichen Gaumens, ist wieder ein anderes Thema. Welchen Effekt zu viel Alkohol hingegen im männlichen Gehirn auslöst, zeigen folgende zwei Kampagnen. Je höher die Promille, desto abstruser die Kreation. Die Beauty-Suppe gegen die Olive mit der Always-Ultra-Flüssigkeit. Nüchtern ist das kaum auszuhalten. Aber zum Glück ist die nächste Flasche nicht weit. Pommery? Wodka? Nicht unbedingt.
Chandra Kurt
chandrakurt@access.ch
Kolumne

Gut gemeint? Denkste! Von Michael Barney
Hüten Sie sich vor Menschen, die es angeblich gut mit Ihnen meinen. Das sind alle um Sie herum, Eltern, Lebens- oder Ehe-partner und die Ärzte sowieso. Warum? Wenn man Sie fragt «Wie gehts?», ist man in Wahrheit gar nicht dran interessiert. Eine irgendwie blöde Alltagssitte, die der Montagsfrage im Betrieb ähnelt «Wie war das Wochenende?» Keine Sau will es wirklich wissen, was Sie oder ich am Wochenende gemacht haben. Solche Fragen sind die reinste Heuchelei. Was wäre, wenn man antwortete: «Den Nachbarn erwürgt», na? Genauso blöd, wie den Kellner zu fragen, ob er den Fisch empfehlen kann. Was soll der schon antworten? «Nee, der ist von letzter Woche.» Als Kind litt ich unter Fragen wie «Schmeckts?» am Tisch oder «Wie wars in der Schule?». Leute, die in festen Beziehungen leben, kennen die schlimmsten Fragen. «Liebst du mich noch?» Was soll man darauf antworten? «An was denkst du gerade?» Nur, weil man in der GQ blättert und zufällig die Seite aufgeschlagen hat, auf der sich ein Nacktmodell räkelt. Noch arger die Vorwurfsfrage: «Du hast doch was?!» Natürlich hat man nichts. Man will nur einfach seine Ruhe haben. «Aber ich merks dir doch an.» Alles gute Gründe, allein zu leben. Denn in Wahrheit geht es nur ums Du-gehörst-zu-mir, Du-bist-mein-Ein-und-Alles. Um im Mittelpunkt zu stehen, kochen Deutschlands Frauen den besten Kaffee der Welt, putzen sich die Hände blutig und tragen Slip-Einlagen. Misstrauen Sie allen, die sich um Ihr Wohlergehen sorgen. Ärzten besonders. Jene, die selber qualmen, saufen und bequem an Drogen kommen, verbieten Ihnen konsequent eben jene Laster. Ganze Industrien sind damit beschäftigt, uns ein schlechtes Gewissen einzureden. Die Werbung eingeschlossen. Und so setze ich mich morgen wieder an den Schreibtisch und texte «Wenn Ihr Mobiltelefon das nicht kann, war es dann wenigstens teuer». Ernst gemeint? Denkste!
Michael Barney ist Senior-Copywriter bei Lowe, Zürich Business Lunch Am Kreuzpunkt von Kunst und Ökonomie
Es gibt in Zürich ganz wenige Lokale, von denen man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass sie die eigene Lebenszeit überdauern werden. Was also darüber schreiben? Das Essen war schon immer so – mal war es besser, mal schlechter: In einer Beziehung, die nun mehr als ein Vierteljahrhundert dauert, sieht man über Höhen und Tiefen hinweg, glättet das Licht der Erinnerung manche Unebenheiten aus.
Die «Kronenhalle» in Zürich gehört zu meinen Lieblingslokalen. Manchmal des Essens wegen, und weil gewisse Gespräche dort besser gelingen – beispielsweise am Nachmittag, wenn die Tische von einer schweren grünen Decke belegt sind, kaum ein Mensch in der «Halle» sitzt und man trotzdem, wenn einen der Hunger überfällt, etwas zu essen bekommt. Dann und wann fällt ein erheiternder Sonnenstrahl durch die Fenster.
Mittags und abends herrscht Gewusel, aber keine Nervosität. Vielleicht darum, weil sich hier die Nervenstränge von Ökonomie und Kunst kreuzen. Für einen Business Lunch eine hervorragende Adresse. Was gibts zu essen? Die Karte ist üppig, macht einige saisonale Ausflüge, enttäuscht aber nur wirklich den Snob unter Gourmets. Brasserie-typisch ist die Küche – das gehört schon mal aufgeschrieben: Was hier aufgetischt wird, ist üppig, macht satt und wird von allem Firlefanz verschont. Muss doch nicht noch ein Thymianzweiglein irgendwo ins Filet gesteckt werden. Auch der neue Küchenchef Peter Schärer versteht sein Handwerk comme il faut, denn er hats vom Vorgänger Hans Lichtenberg gelernt. Eine typische «Kronenhalle»-Lösung. Zuverlässig ist auch das Angebot von der Voiture – weils schnell serviert wird. Die Salate sind immer sehr frisch und exzellent, und die Mousse au chocolat hat schon manchen Gast zur Nachspeise verführt, obschon er absolut wohlgenährt und zufrieden am letzten Tropfen der Reserve de la patronne nippte. Mein Gott, das alles kostet eine Kleinigkeit. Aber was ist heute schon das Geld eines Lunches gegen die Gewissheit, morgen wieder alles so anzutreffen, wie mans am Tag zuvor verlassen hat? Übrigens: Wenns unter den schönen Leuchtern und neben den Klassikern der Moderne mal zu viele Gäste hat, kann man seinen Teller von der Voiture auch in der hervorragend geführten Bar verspeisen.
Carlo Bernasconi
c.bernasconi@werbewoche.ch
KronenhalleRämistrasse 4
8001 Zürich
Tel. 01 251 66 69
Tel. Bar 01 251 15 97
Bewertung

Essen …………………..4
Getränke ………………4
Bedienung …………….4
Businessfaktor ……..5
5=top, 4=sehr gut, 3=o.k., 2=naja, 1=Flop

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