Scheinheilige Tarif-Nullrunde

Wir können kaum fürs nächste Jahr budgetieren», war eine Klage, die am Publimedia-Forum vom Dienstag mehrfach zu hören war. Der Grund: Fehlende Inserate.

Wir können kaum fürs nächste Jahr budgetieren», war eine Klage, die am Publimedia-Forum vom Dienstag mehrfach zu hören war. Der Grund: Fehlende Inserate.Um diesen nicht noch mehr Steine in den Weg zu legen, haben viele Verleger bei den Tarifen ihrer Titel eine Nullrunde eingelegt – eine «echte» Nullrunde, wie Publimedia-CEO Otto Meier betonte. Dahinter gehört jedoch ein Fragezeichen gesetzt, denn wegen Leserverlusten kann «keine» Preiserhöhung eben doch eine sein. Zudem sind es zumindest unter den grossen Titeln sogar mehr, die ihre Tarife auch absolut erhöhen als solche, die sie auf diesjährigem Niveau belassen.Zu denen ohne Aufschlag gehören Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, Mittelland Zeitung, HandelsZeitung, Facts, Brigitte, Geo und Le Temps. Aufschläge bis 0,9% nehmen Berner Zeitung, St.Galler Tagblatt, Südostschweiz, Nouvelliste und Schweizer Illustrierte vor. In dieser Liga befindet sich auch der Swisspool, weil fast alle Mitglieder ihre Preise anheben (siehe Seite 22). Ein bis zwei Prozent mehr verlangen Blick, Bund, Neue Luzerner Zeitung, Walliser Bote, SonntagsZeitung, NZZ, 24 Heures, La Liberté, Tribune de Genève und Le Matin semaine. Noch höhere Aufschläge wagen die NZZ am Sonntag (+5 bis 6%), Il Caffè (+4%) wegen 12000 neuen Lesern, der SonntagsBlick (+3 bis 4% nur bei SW-Inseraten), der Landbote, Winterthur (+3,2%), die Thurgauer Zeitung (+ 3%) und Le Matin dimanche (+2,2%). Die NZZ am Sonntag begründet den Aufschlag mit der positiven Wemf-Zwischenauswertung, Il Caffè und Le Matin mit neu gewonnenen Lesern, Landbote und Thurgauer Zeitung mit grösseren Auflagen. (mk)

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