Patrick Spahr alias Patman

Jurypräsident Electronic Publishing

Jurypräsident Electronic PublishingWie beurteilen Sie das Niveau in Ihrer Kategorie?Patman: Das Niveau war ernüchternd. Gerade mal fünf von 38 Arbeiten wurden mit Bronze ausgezeichnet, und dabei blieb es auch. Es fehlt an wirklichen Innovationen. Es gab nur sehr wenige wirkliche Überraschungen, die dann aber in der Tiefe an Substanz wieder verlieren. Als technologischer Trend war zu bemerken, dass über 50 Prozent der Websites vollständig mit Flash produziert wurden. Leider wurde diese Technologie aber in den meisten Fällen zu plump und zu herkömmlich angewendet. Immer die gleichen klassischen Effekte, die eher Langeweile als Emotionen weckten. Websites, die Flash nur punktuell als Mittel zum Zweck anwendeten, hatten im Normalfall die grössere Vielfalt. Doch insgesamt kann sich das Niveau noch stark verbessern. Es gibt in der Schweiz viele talentierte Leute, die sich auch international messen können. Ein Ende der Krise ist in Sicht, und ich denke, dass mit dem Aufschwung auch die Branche wieder neu belebt wird.
Ihr Fazit nach 26 Jahren ADC: Hat sich das Niveau der eingesandten Arbeiten gesteigert, ist es gleich geblieben, oder hat es sich verschlechtert?
Patman: Der ADC macht Werbung nicht besser, er zeichnet aber gute Werbung aus und legt dadurch eine Messlatte vor.
Sind Newcomer auszumachen, oder gewannen wieder einmal die ADC-Habitués?
Patman: Im Grossen und Ganzen hat sich nicht viel geändert. Die grossen Fische teilten sich die Spitze, und ein paar kleine bekannte Fische mischten sich darunter.

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