PubliGroupe mit Verlustwarnung

Real Media wird an den Konkurrenten 24/7 verscherbelt

Real Media wird an den Konkurrenten 24/7 verscherbeltDie Bilanz der Publi-Groupe wird für das Geschäftsjahr 2001 einen «substanziellen Verlust» ausweisen. Dies kündigte der Lausanner Werbekonzern PubliGroupe an. Er korrigierte damit seine Prognosen von Anfang September, als noch ein Gewinn von 25 Millionen Franken erwartet wurde. Zum Vergleich: Das letzte Jahr schloss die PubliGroupe mit einem Konzerngewinn von 140 Millionen Franken ab.Als Hauptgrund für den Verlust gibt die PubliGroupe die Verschlechterung der Werbemärkte nach den Terrorattentaten in den USA an. Davon seien vor allem die US-Aktivitäten betroffen, allen voran die im Onlinebereich tätigen Gesellschaften sowie die amerikanische Agenturgruppe Panoramic.
Um die Onlineflaute besser meistern zu können, verkauft die PubliGroupe ihren internationalen Online-Werbedienstleister Real Media an den Konkurrenten 24/7 Media. Die beiden verschmelzen zur neuen 24/7 Real Media, an der die PubliGroupe mit 15,6 Prozent beteiligt wird. Die finanziell angeschlagene 24/7 Media bezahlt den Kauf ausschliesslich mit Aktien und erhält von PubliGroupe zusätzlich eine einmalige Geldspritze von maximal 7,5 Millionen Dollar.
Die Schweizer Gesellschaften Real Media AG und Publimedia Webadvertising AG bleiben bei PubliGroupe. Der Zusammenschluss von Real Media und 24/7 Media ermöglichten viele Einsparungen, zudem würden sie sich «sehr gut» bezüglich ihrer jeweiligen Produkte und ihres Know-hows ergänzen, hiess es.
Onlineverluste steigen auf 80 statt 50 Millionen Franken
Der Betrag von 7,5 Millionen Dollar stelle die letzte Verpflichtung der Gruppe im Onlinesektor dar, beschwichtigt das Lausanner Unternehmen seine Aktionäre. Er werde der laufenden Rechnung 2001 belastet und komme zu den in den ersten zehn Monaten des Jahres erlittenen Verlusten und den vollständigen Abschreibungskosten von Real Media dazu. Damit weite sich der gesamthaft der Jahresrechnung belastete Betrag auf 63 Millionen Franken aus, also rund 30 Millionen Franken mehr als erwartet. Der im Onlinegeschäft erlittene Verlust steigt entsprechend von den am 4. September 2001 in Aussicht gestellten 50 Millionen Franken auf rund 80 Millionen Franken an.
Im Geschäftsjahr 2002 würden sich diese ausserordentlichen Kosten nicht wiederholen, sodass der Abschluss 2002 dank der gesunden Verfassung des traditionellen Geschäfts wieder einen Gewinn ausweisen sollte, gibt sich die PubliGroupe in der Medienmitteilung optimistisch. Markus Knöpfli

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