Netflix gewinnt mehr als neun Millionen Abonnements hinzu

Netflix wächst mit dem Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer ungebremst weiter – und ist zuversichtlich, in Zukunft weitere Preiserhöhungen durchsetzen zu können. Im vergangenen Quartal kamen 9,33 Millionen Abonnent:innen hinzu.

(Symbolbild: Unsplash.com)

Der Videostreaming-Marktführer übertraf damit haushoch die Erwartungen von Analyst:innen, die im Schnitt mit einem Plus von rund 4,9 Millionen Kund:innen gerechnet hatten. Der ungebrochene Zufluss bringt Netflix in eine Position der Stärke, während Konkurrenz-Angebote wie Disney+ oder Paramount+ um die Profitabilität kämpfen.

Zugleich will Netflix weiter viele Filme produzieren – und zeigt sich auch offen für Sport-Deals zum angemessenen Preis. «Wir sind nicht gegen Sport, sondern für profitables Wachstum», sagte Co-Chef Ted Sarandos nach Vorlage von Quartalszahlen am Donnerstag. Man werde Chancen in immer mehr Bereichen ergreifen – aber mit Kostendisziplin. Sarandos wies zugleich einen Medienbericht zurück, wonach Netflix bei den teuren Filmproduktionen auf die Bremse treten wolle. Man wolle nicht weniger Filme machen – aber bessere.

Netflix habe noch viel Freiraum, den Dienst attraktiver zu machen – «und dann die Leute zu bitten, etwas mehr Geld zu bezahlen», sagte der zweite Co-Chef Greg Peters. Netflix hatte jüngst die Preise erhöht.

Fast 270 Millionen zahlende Kund:innen

Netflix hat nun weltweit 269,6 Millionen zahlende Kund:innen. Vom kommenden Jahr an will der Dienst nicht mehr jedes Quartal über die aktuelle Abonnent:innenzahl informieren. Das war für Marktbeobachtende bisher ein wichtiger Gradmesser für den Wettbewerb mit anderen Streaming-Anbietern. Die Netflix-Aktie fiel im nachbörslichen Handel am Donnerstag um 4,76 Prozent.

Netflix argumentiert, dass die reinen Kund:innenzahlen angesichts der verschiedenen Abo-Modelle nicht mehr so aussagekräftig seien wie früher. Man wolle stattdessen über die finanzielle Lage mit Umsatz und Gewinn sowie über die Popularität einzelner Serien und Filme informieren.

Netflix stellt Wachstum in Aussicht

Zugleich signalisierte der Dienst, dass das Wachstum weitergehen werde. Für das laufende Quartal stellte der Dienst zwar etwas schwächere Kund:innenzuwächse, aber ein Umsatzplus von rund 16 Prozent im Jahresvergleich in Aussicht. Im vergangenen Vierteljahr stiegen die Erlöse um rund 15 Prozent auf 9,37 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn sprang von 1,3 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 2,33 Milliarden Dollar hoch.

Getragen wird das Wachstum von der Popularität der Serien und Filme von Netflix. In den kommenden Monaten will der Dienst unter anderem mit einer neuen Staffel der Serie «Bridgerton» und einem neuen «Beverly-Hills-Cop»-Film mit der Rückkehr von Eddie Murphy zu seiner Paraderolle punkten. (SDA/swi)

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