Bakom sichert Privatradios Unterstützung zu

Die Radiobranche stehe vor grossen Herausforderungen, und die Unsicherheit nehme zu. Dies stellte die Vize-Direktorin des Bakom, Roberta Cattaneo, am Swiss Radio Day 16 in Zürich fest. Sie sicherte der Branche in diesen unsicheren Zeiten Unterstützung zu.

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«Radio war immer dynamisch», sagte Roberta Cattaneo, Leiterin Medien beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom), vor dem Fachpublikum des Radio Days. Den Geschmack und die Nutzungsgewohnheiten der Hörerinnen und Hörer zu treffen und auf entsprechende Veränderungen zu reagieren, sei immer anspruchsvoll gewesen. «Doch in den nächsten Jahren wird die Unsicherheit zunehmen», erklärte Cattaneo.

Digitalisierung mit ungewissen Folgen

Einen Grund dafür sieht sie in der Digitalisierung. Der Wechsel von UKW zu DAB+ sei wichtig, doch ob und wie das Publikum diese Migration mitmache, sei ungewiss. Ausserdem beeinflussten globale Entwicklungen und das Aufkommen von Streaming-Diensten die Nutzung des Mediums Radios. «Die globalen Trends kann das Bakom nicht beeinflussen», erklärte Cattaneo. Doch wo es möglich sei, werde das Bakom der Branche helfen. So unterstütze der Bund die Migration auf die neue Verbreitungstechnologie DAB+ finanziell. Ausserdem würden die Privatradios einen grösseren Anteil der Gebührengelder erhalten. Diese würden bei einzelnen Radiostationen schon heute einen überwiegenden Teil des Budgets ausmachen. 2019 laufen die Konzessionen für die Privatradios aus. Der Bundesrat wird gemäss Roberta Cattaneo nächstes Jahr entscheiden, wie es für die Jahre 2020 bis 2025 weiter geht. Dabei werde er sicher die Situation der noch nicht abgeschlossenen Migration auf DAB+ berücksichtigen. Mit DAB+ entfällt der Kampf um Frequenzen, Sendeplätze und Versorgungsgebiete.

Grösste Unsicherheit wegen No-Billag-Initiative

Die grösste Unsicherheit für die Privatradios ortet Roberta Cattaneo bei der sogenannten No-Billag-Initiative. Diese möchte das Erheben von Gebühren verunmöglichen. Ohne diese Gebühren würde nicht nur die SRG das aktuelle Angebot bei weitem nicht aufrecht erhalten können. Auch die Privatradios seien ohne Gebührengelder stark gefährdet, sagte die Vize-Direktorin. Und die sehr willkommene Technologieförderung wäre aus Sicht des Bakom dann auch nicht mehr möglich. Wann genau über die Initiative abgestimmt wird, ist noch offen. Bis dahin herrsche aber Ungewissheit, was Innovationen und Investitionen natürlich erschwere. Das Bakom will aber gerade in dieser Zeit ein verlässlicher Partner sein und den Stationen das Leben erleichtern. Deshalb kündigte Roberta Cattaneo an, dass das ursprünglich vorgesehene externe Qualitätsmonitoring nächstes Jahr entfalle. Und sie wünscht sich von den Radios vor allem «Ideen, Tatkraft und Ausdauer». (SDA)

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