UZH: Neue Professorin für Publizistikwissenschaft

Eszter Hargittai wird neue Professorin für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Zürich. Sie tritt am 1. August 2016 die Nachfolge von Heinz Bonfadelli an. Damit wird die internationale Ausrichtung des IPMZ gestärkt.

Zurzeit ist Hargittai, die die US-amerikanische und die ungarische Staatsangehörigkeit besitzt, Professorin an der Northwestern University in Evanston, USA. Sie hat Soziologie studiert und wurde 2003 an der Princeton University promoviert, wie die Universität Zürich (UZH) am Dienstag mitteilte. Hargittais Interesse gilt der soziologisch orientierten Ungleichheitsforschung. Sie untersuchte beispielsweise die Zusammenhänge zwischen Nutzung digitaler Informationstechnologie und sozialem Status. In Zürich wird sie die Themen Mediennutzung, Medienrealität und Medienwirkung vorrangig aus einer mediensoziologischen Perspektive behandeln. Hargittai geniesse internationale Wertschätzung und sei auch in internationalen Medien als Expertin präsent, heisst es in der Mitteilung. Erfahrungen über die Schweizer Medienlandschaft habe Hargittai während ihres Studiums bei einem Aufenthalt in Genf sowie als Gastprofessorin in St. Gallen gesammelt.

Berufungsverfahren gestoppt

Die Suche nach einen Nachfolger für Bonfadelli zog sich über mehrere Jahre hin. Das Berufungsverfahren war im März 2013 auf Eis gelegt worden, und zwar wegen «massiver Anfeindungen», wie der damalige Uni-Rektor Andreas Fischer sagte. Der Tages-Anzeiger hatte zuvor den Vorwurf erhoben, zu den Berufungsvorträgen seien nur deutsche Kandidaten eingeladen worden. Und dies, obwohl aus der Stellenausschreibung hervorgehe, «dass sich für die Vakanz fast zwingend eine Schweizerin oder ein Schweizer eignet».

Schweizer Forscher für weitere Professur

Obwohl nun also eine US-amerikanische und ungarische Staatsangehörige die Bonfadelli-Nachfolge übernimmt, soll dennoch auch ein Schweizer zum Zug kommen. Die UZH möchte als Ergänzung auf eine weitere Professur für Mediennutzung und Medienwirkung den derzeit an der Universität lehrenden Thomas Friemel berufen. Friemel hat einen entsprechenden Ruf erhalten, eine Professur an der UZH zu übernehmen, wie es in der Mitteilung heisst. Er soll unter anderem zur Nutzung und Wirkung von Schweizer Medien forschen und im Bereich Kampagnenforschung Leistungen für die Schweizer Gesellschaft erbringen. (SDA)

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