Larry Page räumt auf: Frühjahrsputz bei Google

Damit die unzähligen Projekte bei Google nicht zu Chaos führen, räumt der Internet-Konzern gelegentlich auf. Diesmal ist die «Operation Spring Clean» von Google-Chef Larry Page besonders radikal ausgefallen und umfasst auch eine wichtige Personalie.

Vom Studenten-Projekt zum weltgrössten Internet-Konzern, der Milliarden-Gewinne schreibt: Die Erfolgsgeschichte von Google ist legendär. Das Team der Google- Gründer Larry Page und Sergey Brin hat aber nicht nur Top-Dienste wie die Google-Suche oder die mächtige Werbeplattform auf den Markt gebracht, sondern auch etliche veritable Flops.

Auf dem Friedhof der gescheiterten Google-Projekte wird in diesem Sommer ein neuer Grabstein aufgestellt: Google Reader. Über diesen Dienst konnten sich Google-Anwender bislang Übersichten aus Nachrichtenangeboten, Blog-Beiträgen und anderen Quellen im Netz zusammenstellen. Wie bei einem Abonnement bekamen sie automatisch die neuesten Einträge zu sehen. Doch zuletzt liefen Soziale Netzwerke dem Reader als Nachrichtenquelle den Rang ab. Google selbst versucht, mit Google Plus ein eigenes Netzwerk zu etablieren. Das Unternehmen verwies kühl darauf, die Nutzungszahlen des Readers seien zurückgegangen. Am 1. Juli zieht Google deshalb den Stecker.

Diesmal betrifft die Frühjahrsputz-Aktion nicht nur ein wenig bekanntes Nischenprodukt, sondern einen etablierten Dienst. Google Reader war gerade für viele Netzprofis ein quasi unverzichtbares Werkzeug. Doch Google-Chef Larry Page will, dass sein Team die Energie in weniger Produkte steckt, um diese dann umso erfolgreicher zu machen.

Android und Chrome in einer Hand gebündelt

Bei der «Operation Spring Clean» wurden aber nicht nur überholte Dienste aussortiert. Page nutzte die Gelegenheit, um die Verantwortung für zwei wichtige Projekte in einer Hand zu bündeln. Google-Manager Sundar Pichai ist künftig sowohl für das Mobil-Betriebssystem Android, das auf vielen Smartphones läuft, als auch für das PC-System Chrome zuständig, das bisher nur mässig erfolgreich ist. Pichai leitete bereits die Entwicklung des Chrome-Browsers und des gleichnamigen Betriebssystem. Er ersetzt den bisherigen Android-Chef Andy Rubin. (SDA)
 

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