Markus Somm lässt «Arena»-Sendung platzen

Markus Somm lässt eine geplante «Arena»-Sendung zum Thema Medienplatz Basel platzen, weil er nicht mit ehemaligen Mitarbeitern diskutieren will. In einem Communiqué nimmt der Baz-Chefredaktor Stellung.

Wie der Journalist Philipp Loser von der Basler Konkurrenz-Zeitung Tageswoche berichtet, liess Baz-Chefredaktor Markus Somm eine geplante Arena-Sendung platzen – weil er keine Konkurrenten in der Sendung wollte. Gegenüber Blick.ch habe Somm die Meldung bestätigt, heisst es auf der Website des Boulevard-Blatts: Er habe nicht mit Ex-Mitarbeitern in der «Arena» diskutieren wollen. «Es hätte das Risiko bestanden, dass Interna zur Sprache gekommen wären. Da hätten sich arbeitsrechtliche Probleme ergeben».

Kurze Zeit nach Publikwerden der Arena-Absage hat Markus Somm ein Communiqué mit einer persönlichen Erklärung versandt, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen: 

«Die Arena-Redaktion des Schweizer Fernsehens hat mir heute mitgeteilt, dass sie die geplante Sendung vom Freitag über die Situation der Medien im Allgemeinen und die Basler Zeitung im Besonderen abgesagt hat, weil ich Bedingungen gestellt habe, die sie nicht erfüllen wollte. Vorgesehen war, dass ich an dieser Ausgabe der Arena teilnehme. Um Missverständnisse zu vermeiden, halte ich dazu fest:

Erst nachdem ich zugesagt hatte, wurde mir mitgeteilt, dass auch Mitarbeiter, die bis vor kurzem bei der BaZ angestellt gewesen waren, in der Sendung auftreten sollten. Aus arbeitsrechtlichen Gründen war es mir nicht möglich, mit ehemaligen Mitarbeitern der Basler Zeitung in der Öffentlichkeit über Vorgänge bei der BaZ zu diskutieren, ganz gleich, ob sie heute bei der TagesWoche arbeiten oder bei den AZ Medien oder bei andern Verlagshäusern. Das Risiko, dass Interna und Geschäftsgeheimnisse vor der Kamera unter meiner Mitwirkung ausgebreitet worden wären, erschien mir zu gross.

Kritik an der Basler Zeitung oder an meiner Person nehme ich stets gerne entgegen und stelle mich dieser ohne Bedenken, – sofern ich frei reden kann, ohne Rücksicht auf meinen Arbeitgeber oder das Arbeitsrecht nehmen zu müssen. Das war hier nicht der Fall.

Dass die Arena auf dieses Anliegen nicht eintreten wollte, dafür habe ich Verständnis. Ich bedaure, dass die Sendung nicht stattfinden kann.

Markus Somm
Chefredaktor Basler Zeitung»

Journalistische Unabhängigkeit der «Arena» oberste Priorität

Das Schweizer Fernsehen (SF) erklärt seinerseits die Absage – respektive den Wechsel des Sendungsthemas – in einem Communiqué damit, dass Somm seine Teilnahme an inakzeptable Bedingungen geknüpft habe: Er habe mit drei prominenten Baz-Ehemaligen nicht diskutieren wollen, die in der ersten Reihe vorgesehen gewesen seien. Die «Arena»-Redaktion gebe keinem Druckversuch nach und bestimme selber, wer mitdiskutiere, hiess es; die journalistische Unabhängigkeit der «Arena» habe oberste Priorität.

(Bild: Keystone)

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