Springer: Ministerialerlaubnis hat gute Chancen

Trotz des zu erwartenden abschlägigen Bescheids des Bundeskartellamts am 27. Januar bestehen noch Chancen für eine Übernahme von ProSiebenSat.1.

Trotz des zu erwartenden abschlägigen
Bescheids des Bundeskartellamts am 27. Januar bestehen noch Chancen
Springers auf eine Übernahme von ProSiebenSat.1. Springer hat in den vergangenen Wochen bei
führenden Politikern von Union und SPD die Chancen auf eine
Ministererlaubnis sondiert.
Mit der Sondergenehmigung könnte Springer möglicherweise trotz eines
erwarteten Vetos des Bundeskartellamts seine Fernsehpläne
verwirklichen. Der Chef der Bayerischen Staatskanzlei, Eberhard Sinner,
räumt Springer gemäss Informationen der FAZ ebenfalls gute Chancen auf
eine Sondergenehmigung (Ministererlaubnis) durch
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (beide CSU) ein. Auch Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber hat sich zustimmend gegenüber einer Ministerialerlaubnis geäussert.
Springer hat bislang allerdings offengelassen, ob der Verlag diesen Weg
einschlagen  wird. Sowohl diese Möglichkeit als auch eine Klage
gegen das erwartete Kartellamts-Verbot bei Gericht würden geprüft. Eine
Sondergenehmigung wäre ohnehin nur möglich, wenn die bisherigen
Eigentümer von Pro Sieben Sat.1 um den amerikanischen Medienunternehmer
Haim Saban bereit sind, das Ergebnis eines Ministererlaubnis-Verfahrens
abzuwarten. Dieses würde voraussichtlich mindestens vier Monate dauern.
Sabans Haltung ist bisher unklar. Döpfner verhandelte am Dienstag in
Berlin mit dem Investor über das weitere Vorgehen. Dabei wollte
Springer auch durchsetzen, daß Saban zumindest vorläufig auf
Verzugszinsen verzichtet, die laut Kaufvertrag ab der kommenden Woche
fällig wären. Über den Verlauf der Verhandlungen wurde zunächst nichts
bekannt.

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