Internauten surfen immer schneller

Internet Erstmals lässt die MA Comis den Vergleich der Webnutzung zwischen der Deutsch- und der Westschweiz zu.

Internet Mit der neuen MA Comis lassen sich erstmals die Internetgewohnheiten von Deutsch- und Westschweizer Usern unterscheiden. Es manifestieren sich erhebliche Differenzen.Die siebte Ausgabe der MA Comis, der
Konsum-Mediastudie der Wemf über die Internetnutzung in der Schweiz,
liefert erstmals auch Einblicke in die Netzgewohnheiten der
Westschweizer Bevölkerung. Damit dehnt sich die Anzahl der 
Nutzerinnen und Nutzer gegenüber der letztjährigen Befragung massiv von
2701000 auf 3711000 Personen aus. Die Aspekte Websitenutzung, Internet
generell, E-Commerce, Internetprovider und Mobiltelefonie sind im
Vergleich zum Vorjahr ausgebaut worden. Mit dem Onlineplaner steht
zudem ein Mediaplanungstool zur Verfügung.

Das Internet wird meist am Abend (75%) genutzt, doch am frühen Morgen
surfen und mailen bereits 24 Prozent der Deutsch- und Westschweizer.
Die MA Comis untersuchte 50 Internetangebote und -anwendungen. Nach wie
vor ist die beliebteste Anwendung das E-Mail, knapp gefolgt vom
Abfragen der Suchmaschinen. In beiden Landesteilen sind die
Gewohnheiten ungefähr gleich. Hingegen surfen Westschweizer auf der
Suche nach Unterhaltung und zum Spass öfter als Deutschschweizer, sie
konsultieren das Web auch häufiger, wenn es ums Ausgehen geht.

Anteil der E-Käufer stagniert
Das Internet wird intensiv zum Einkaufen benützt. Der Anteil der
Deutschschweizer E-Käufer stieg sehr deutlich von 43 Prozent (1999) auf
73 Prozent (2005), stagniert aber im Vergleich zum Vorjahr. Fast drei
Viertel (2087000) aller Deutschschweizer Internauten haben schon einmal
online eingekauft. In der Westschweiz sind es 69 Prozent (586000
Personen). Man ist auch in beschränktem Ausmass bereit, für
Internetangebote zu bezahlen, am meisten für das Herunterladen von
Programmen, für Versteigerungen und für den Musikdownload. Bei
Letzterem hat sich die Anzahl der Personen innert eines Jahres von
67000 auf 169000 Personen fast verdreifacht.
Die meistgekauften Produkte im Internet sind Bücher (57%) sowie
Konzert- und weitere Eintrittskarten (53%). Auch Reise- (45%) und
Hotelbuchungen (53%) sowie der Kauf von Tonträgern (48%) sind beliebt.
Zu den meistgekauften Produkten gehören auch Kleidung, Schuhe,
Modeartikel, DVDs und Videofilme, Computer-Software und -Hardware,
Geschenke, Billette für den öffentlichen Verkehr, Mietwagen und
weitere. Es gibt auch eine Reihe von sprachregionalen Unterschieden. So
nutzen Westschweizer das Web mehr, um beispielsweise Flüge zu buchen,
während Deutschschweizer mehr Musik im Internet bestellen. Für Einkäufe
im Netz gaben 48 Prozent aller Onlineshopper bis zu 500 Franken aus
(hochgerechnet 1099000 Personen), etwa ebenso viele kauften für noch
höhere Beträge ein.

Breitbandanschlüsse boomen
Markant verändert hat sich die Art und Weise, wie die Webnutzer aufs
Internet zugreifen: So haben die Breitbandanschlüsse (ADSL und
TV-Kabel) stark zugenommen. Während 2001 noch 60 Prozent der
Bevölkerung über eine analoge Telefonleitung surften, tun dies 2005 nur
noch 26 Prozent. Im gleichen Zeitraum schossen die ADSL-Verbindungen
auf 45 Prozent (von 1%) und der Zugang über TV-Kabel auf 19 Prozent
(von 6%). Seit der letztjährigen Erhebung wuchs ADSL um 13 Prozent,
während der Zugang über TV-Kabel unverändert blieb.
MA Comis liefert auch Aussagen über die Nutzungsgewohnheiten in der
Mobiltelefonie, wobei 93 Prozent der Webnutzer auch ein Handy besitzen.
Dabei steht nach dem Telefonieren die Kommunikation via SMS an
vorderster Stelle.
Von den Website-Gruppen werden am meisten jene der Bluewin-Familie
genutzt (72,4%), gefolgt von der Migros (53,5%), Search (53,1%),
Scout24 (34,1%) sowie der Directories-Familie (33%). Bei den
Verlagshäusern dominiert Tamedia (34,4), gefolgt von Ringier (21,8%),
Jean Frey (13,1%) sowie NZZ (11,8%).   

René Worni

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