«Content sells»

CP-Experte Manfred Hasenbeck* über Magaloge als Branchentrend.

CP-Experte Manfred Hasenbeck* über Magaloge als Branchentrend.WW Herr Hasenbeck, wächst im Magalog zusammen, was schon immer zusammengehörte: kommerzielle und publizistische Kommunikation?Manfred Hasenbeck Das scheint mir der falsche Erklärungsansatz. Vom Marketing her gedacht, sind Magaloge geniale Mittel zur zielgruppenadäquaten Ausdifferenzierung des klassischen Katalogs. Bislang waren das kiloschwere Brickets, die nach dem Prinzip «Vogel friss oder stirb» funktionierten. Differenzierung fand im Versandhandel, der diese Entwicklung antreibt, bis dato nur auf der Preisebene statt. Heute hingegen begreifen immer mehr Unternehmen die Devise «content sells», nach der unser Haus 2001 bereits das Eduscho-Magazin konzipierte.
Wenn Storytelling das Verkaufsgebot der Stunde ist, dürften bald viele Unternehmen journalistische Premium-Produkte herausgeben – und damit die Verlage in Bedrängnis bringen.
Um eine Marke aufzubauen oder zu stärken, reichen Anzeigen heute nicht mehr. Dasselbe gilt für TV-Spots und Mailings. Doch auch die Katalogumsätze stagnieren. Deshalb denken die Vertriebsabteilungen der Handelshäuser verstärkt über eine Neupositionierung ihrer Angebote nach. Die Einbettung der Produkte in Lebenswelten und deren emotionale Aufladung durch narrative Dramaturgien lässt die Grenzen zwischen Kunden- und Publikumszeitschrift weiter verschwimmen.
Die Globus-Magaloge refinanzieren sich partiell durch Fremdinserate. Ein genereller Trend?
Shangai ist ein Musterbeispiel dafür, wie sich Wunschwelten aufbauen lassen. Sein Finanzierungsmodell wird aber zu keinem Megatrend. Unternehmen mit klar definiertem Kommunikationsziel wollen ihr Magazin nicht durch Fremdanzeigen verwässern.
* Hasenbeck ist Vorsitzender des Corporate-Publishing-Forums und Geschäftsführer der Münchner Burda Yukom GmbH.
(oc)

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