Preisabschlag zum Dritten

Anzeigenmarkt Print Online hat die Preise für die digitale Anzeigenübermittlung auf Anfang Jahr ein weiteres Mal gesenkt.

Anzeigenmarkt Print Online hat die Preise für die digitale Anzeigenübermittlung auf Anfang Jahr ein weiteres Mal gesenkt. Ob Print Online (PO) bisher grosse oder kleine Inserate übermittelte, war egal: Die Verlage hatten pro Auftrag immer gleichviel zu bezahlen. Auf Beginn dieses Jahres hat PO nun für Inserate, die kleiner sind als eine Viertelseite (Für Grossverlage, die PO jährlich eine Anschlussgebühr von 15000 Franken bezahlen, reduziert sich somit der Preis pro Übermittlungsauftrag von 11 auf 10 Franken (–9,1 %). Handelt es sich um ein Inserat der kleineren Kategorie, kostet der Auftrag noch 6 Franken, was sogar einer Tarifsenkung um 54,5 Prozent entspricht. Für die kleinen und mittleren Verlage ohne Anschlussgebühr sinkt der Preis pro Auftrag von derzeit 36 auf 30 Franken (–16,6 %). Für ein Viertelinserat bezahlen diese Verlage noch 18 Franken (–50 %). Ein Tarif dagegen bleibt unangetastet: In jedem Fall kostet eine Übermittlung zwei Franken pro Megabyte Datenmenge.PO hat damit seine Preise pro Auftrag bereits zum dritten Mal hintereinander gesenkt. Die Grossverlage bezahlen heute je nach Anzeigengrösse mindestens 33 Prozent weniger als noch im Jahr 2000, die kleineren Verlage sogar mindestens 50 Prozent weniger.
Bisher hatte PO-Geschäftsführer Kurt Obrist die tieferen Tarife mit dem steigenden Volumen begründet. Diesmal aber nicht, denn auch PO
bekam den Anzeigenrückgang zu spüren: 2002 wurden 92737 Inserate über den digitalen Vermittler abgewickelt, 1446 weniger als 2001. «Das ist zwar leicht weniger, insgesamt aber haben wir doch Marktanteile gewonnen», sagt Obrist. Zudem wolle PO eine Branchenlösung anbieten und sei nicht gewinnorientiert. An PO sind Ringier, NZZ, Tamedia und Publicitas zu je 25 Prozent beteiligt.
Zufrieden mit dem Preisabschlag ist auch der Verband Schweizerischer Gratiszeitungen (VSGZ). «Dass PO neu zwei Grössenkategorien eingeführt hat, kommt unserem Wunsch entgegen», sagt VSGZ-Geschäftsführer Hannes Zaugg. Der VSGZ hatte zu Beginn die PO-Tarifpolitik als zu teuer und für Kleinverlage diskriminierend kritisiert und deshalb (vergeblich) bei der Wettbewerbskommission geklagt. Zudem hatte er zusammen mit Adlink ein günstigeres Alternativprojekt ausgearbeitet. Doch schon die PO-Tarifsenkungen Anfang 2002 nahmen dem VSGZ-Projekt Wind aus den Segeln. «Wir haben in mehreren Schritten das erreicht, was wir wollten. Nun ist die Sache erledigt und unser Projekt vom Tisch», erklärt Zaugg.
Markus Knöpfli

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