Schweizer Werbemarkt: Online-Werbung auf dem Vormarsch

WERBEMARKT Die aktuellste Publikation der Stiftung Werbestatistik Schweiz zeigt: Es sind vor allem die digitalen Medien, die ihre Werbeumsätze im letzten Jahr steigern konnten. Neu umfasst die Statistik auch Hochrechnungen für die Bereiche Online-Werbung sowie Werbe- und Promotionsartikel. Erstmals wird bei der Werbestatistik Schweiz auch die Online-Werbung erfasst. Diese konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich […]

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Erstmals wird bei der Werbestatistik Schweiz auch die Online-Werbung erfasst. Diese konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen.Die Stiftung Werbestatistik hat erneut die Nettoumsätze aus dem Schweizer Werbemarkt zusammengetragen. Für das Jahr 2015 wurden Werbeumsätze von insgesamt 5210 Millionen Schweizer Franken gemeldet. Dieses Ergebnis liegt knapp unter dem Vorjahresniveau (–3%).Seit 2016 umfasst die Werbestatistik neu Zahlen zur Entwicklung der Online-Werbung. Mit einer Zunahme von 7% sind die Umsätze in diesem Bereich gegenüber Vorjahr markant gewachsen. Das stärkste Wachstum weist die Online-Display-Werbung aus, mit +8% auf 215 Millionen Schweizer Franken. Auch die Umsätze der Online-Verzeichnisse liegen über dem Vorjahresniveau (+5%).Kino- und Aussenwerbung mit positiver Entwicklung Positive Entwicklungen im Vergleich zu 2014 gab es ausserdem bei der Aussenwerbung (+4%). Hier legte insbesondere der digitale Bereich zu, mit einer Zuwachsrate von 9%. Die Kinowerbung konnte im letzten Jahr eine Umsatzsteigerung von 28 Millionen auf 34 Millionen Schweizer Franken verbuchen. Im Gegensatz zu den Online-Verzeichnissen ist das Geschäft mit gedruckten Adress- und Telefonverzeichnissen rückläufig (–12%). Ebenfalls abnehmende Werbeumsätze ver-zeichnen die Gattungen TV (–3%) und Radio (–5%).Seit diesem Jahr wird in der Werbestatistik neu der Bereich der Werbe- und Promotionsartikel ausgewiesen. Dessen Umsätze sind mit einem Minus von 6% auf 692 Millionen Schweizer Franken zurückgegangen.
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Werbekuchen bleibt stabil verteiltDie Werbeeinnahmen der Presse sind gegenüber Vorjahr gesunken (–6%). Mit Umsätzen von über 1,4 Milliarden Schweizer Franken bleibt sie aber weiterhin die bedeutendste Werbegattung vor TV und Direktmarketing (vgl. Abbildung).Erweiterung um neue WerbeträgerIn den letzten Jahren versuchte die Stiftung Werbestatistik Schweiz erfolglos, vergleichbare Umsätze für Display-Werbung zu erheben. Aufgrund einer verbesserten Rücklauf-quote aus dem Markt können die Zahlen für die Online-Werbung 2016 endlich ausgewiesen werden. Mit der Aufnahme von Promoswiss werden neu auch die Umsätze für den Bereich der Werbe- und Promotionsartikel ausgewiesen. Damit sind in der Statistik noch mehr relevante Werbeträger vertreten. Da für beide neu aufgenommenen Werbegattungen auch die Vorjahreszahlen miterhoben wurden, sind Vergleiche mit 2014 möglich.Suchmaschinen-Werbung fehlt nochDer Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) unterstützt seit vielen Jahren als Stiftungsmitglied aktiv die Arbeit der Stiftung Werbestatistik Schweiz. Ensprechend zeigt sich Direktor Roland Ehrler erfreut, dass in diesem Jahr erstmals präzise Zahlen zu Online und Werbeartikeln veröffentlicht wurden. Trotzdem sieht Ehrler noch Verbesserungspotential: «Leider fehlen bei Online nach wie vor die gewichtigen Umsätze für Suchmaschinen-Werbung. In anderen Ländern werden zudem detaillierte Zahlen zu Promotionen, Messen, Public Relations und Direkt Marketing publiziert.» Generell werde heute die kommerzielle Kommunikation immer zielgerichteter ausgesteuert. «Damit geraten die bisher gemessenen Medien unter Druck», so Ehrler. «Das zeigt sich auch in den aktuellen Zahlen, welche einen leichten Rückgang der Werbeausgaben feststellen. Das heisst jedoch noch lange nicht, dass die Werbeauftraggeber tatsächlich über alle Medien und Kommunikationsdisziplinen weniger investiert haben. Dazu fehlt uns heute schlicht das Gesamtbild.»

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