Online-Werbeformen: Welche soll es sein?

ONLINE-WERBEFORMEN Klassisches Werbebanner, Native Advertising oder Videowerbung? Bei der Auswahl nach der geeigneten Online-Werbeform stehen den Marketers viele Möglichkeiten offen. Dieser Artikel ist in der aktuellen Ausgabe 6/7 2015 von «Marketing & Kommunikation» erschienen.Folgend die beliebtesten Varianten der Online-Werbeformen und ihre Vor- und Nachteile:Standardisierte Werbebanner Die klassische Form der Internetwerbung sind Werbebanner. Die Werbung wird dabei […]

Dieser Artikel ist in der aktuellen Ausgabe 6/7 2015 von «Marketing & Kommunikation» erschienen.Folgend die beliebtesten Varianten der Online-Werbeformen und ihre Vor- und Nachteile:Standardisierte Werbebanner Die klassische Form der Internetwerbung sind Werbebanner. Die Werbung wird dabei im Flash-, GIF-, JPEG- oder Richmedia-Format in die Website eingebunden. Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Standardgrössen bei diesen Werbebannern etabliert. Die IAB Switzerland Association, welche unter anderem das Ziel hat, Standards in der Digitalwerbung zu etablieren, definiert vier klassische Bannerformate:– Fullbanner, 468 × 60 Pixel– Leaderboard, 728 × 90 Pixel– Wide Skyscraper,160 × 600 Pixel– Medium Rectangle, 300 × 250 PixelVor- und NachteileDer Vorteil der standardisierten Werbebanner liegt darin, dass sie über einen Grossteil der Kanäle ausgespielt werden können, da die meisten Online-Auftritte diese Werbeplätze anbieten. Der Werbetreibende kann also mit minimalem Aufwand eine grosse Reichweite erzielen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass diese klassischen Werbebanner nur wenig Aufmerksamkeit beim User erzielen und die Klickraten in der Regel tief sind.Spezielle WerbebannerInzwischen gibt es eine sehr breite Auswahl an Werbebannern, die nicht dem klassischen Format entsprechen. Ein Beispiel ist das Wallpaper. Dieses gehört zu den grossflächigsten Werbemitteln überhaupt. Es umrandet eine Webseite komplett mit Werbung für das gleiche Produkt. Ein weiteres Beispiel ist das «Layer Ad». Dieses Werbemittel legt sich auf einer eigenen Ebene über die eigentliche Webseite. IAB Switzerland nennt folgende Spezialformate, die sich in der Schweiz etabliert haben:– Exp. Wide Skyscraper,160 (300) × 600 Pixel– Exp. Leaderboard,728 × 90 (300) Pixel– Exp. Rectangle,300 (400) × 250 (400) Pixel– Monsterboard, 460 × 400 Pixel– Wallpaper,728 × 90 & 160 × 600 Pixel– Layer Ad, 400 × 400 Pixel– Billboard, 970 × 250 Pixel– Wideboard, 994 × 250 Pixel– Halfpage-Ad, 300 × 600 Pixel– Wallpaper XL, 994 × 118 & 160 × 600 Pixel– Wallpaper XXL, 994 × 118 und 245 × 600 Pixel– Maxiboard, 194 × 118 und 245 × 600 Pixel– Maxi Skyscraper(Monsterskyscraper)

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Ein Wallpaper von Swisscom auf blick.chVor- und NachteileSpeziellere Werbebanner erzielen mehr Aufmerksamkeit und höhere Klickraten. «Wallpaper»-Werbemittel erreichen beispielsweise durch ihre Grossflächigkeit und die umfliessende Einbindung eine hohe Resonanz beim Webseitenbesucher. Dadurch können gute CTRs (Click-Through-Rates) erzeugt werden. Das Problem ist, dass solche Werbemittel oft als störend empfunden werden. Beim Layer-Ad handelt es sich beispielsweise um eine ziemlich aufdringliche Werbeform; dies führt nicht selten dazu, dass der Benutzer die Website verlässt. Zudem werden die speziellen Formate nur von ausgewählten Websites unterstützt.Mobile AdvertisingMit der stetig steigenden Smartphone- und Tablet-Nutzung in der Schweiz gerät die Werbung über mobile Geräte zunehmend in den Fokus. Dabei ist die mobile Displaywerbung mit statischen oder Rich-Media-Banners nur eine von vielen Optionen. Weitere Möglichkeiten sind beispielsweise Branded Apps, Video- oder Audiowerbung, mobile Aktivierung via Print oder TV und Location Based-Werbung.Vor- und NachteileSmartphones oder Tablets sind heutzutage persönliche Gegenstände, die ständig mitgeführt werden. Daraus ergibt sich eine hohe Erreichbarkeit an fast jedem Ort zu jeder Zeit. Durch die Möglichkeit der Personalisierung beim Mobile Advertising ist der Streuverlust verhältnismässig gering, da jeder potenzielle Kunde Werbung zugestellt bekommt, die auf sein Kundenprofil zugeschnitten ist.Aufgrund der Tatsache, dass mobile Endgeräte einen persönlichen Mehrwert für den Nutzer haben, verbunden mit der hohen Erreichbarkeit, sind unerwünschte Werbenachrichten erheblich störender als bei anderen Vertriebskanälen. Zudem kann der Nutzer sie kaum ignorieren. Die geringe Grösse des Displays bringt zudem Einschränkungen in den Werbeformaten mit sich. Auch sind die technischen Hürden für eine gelungene Mobile-Kampagne in der Regel relativ hoch.
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Dank des Smartphone-Booms ist mobile Werbung immer mehr gefragt.Native AdvertisingBeim Native Advertising wird versucht, die Aufmerksamkeit der User durch ein Angebot von Inhalten zu erlangen. Grundsätzlich geht es darum, dass dem User bezahlte, spannende Beiträge innerhalb des redaktionellen Umfelds oder in Bezug auf das redaktionelle Umfeld präsentiert werden. In der Regel stehen diese Beiträge gleichberechtigt zu den redaktionellen Inhalten – sie können also kommentiert, bewertet und in die Top-Listen «gepusht» werden. IAB Switzerland nennt sechs Basismöglichkeiten für Native Advertising:In-Feed, Bezahlte Suchresultate (z.B. AdWords), Artikel-Empfehlungen (Widget), Promoted Listings und In-Ads.Vor- und NachteileDa «Native Advertising» dem User Inhalte mit einem Mehrwert bietet und auf den ersten Blick nicht als Werbung erkannt wird, erhöht sich die Wirksamkeit. Alle Features eines Webangebots können genutzt werden, und die positive Nutzererfahrung überträgt sich auf das Produkt oder das Unternehmen. Ausserdem wichtig: Native Ads werden in der Regel nicht von Ad-Blockern blockiert und auch mobile-gerecht dargestellt.Die Ähnlichkeit zu den redaktionellen Inhalten kann auch dazu führen, dass der User diese Werbeform ablehnt, wenn es nicht transparent gekennzeichnet wird. Zudem haben die Werbetreibenden weniger Kontrolle, was mit dem Beitrag geschieht. User-Reaktionen in Form von Kommentaren können beispielsweise auch negativ ausfallen. ­Ausserdem besteht natürlich die Herausforderung, für den User relevanten Inhalt zu generieren.Video AdvertisingBei der Video-Werbung werden werbliche Videoclips auf Internetseiten oder passend zu anderen (redaktionellen) Videoinhalten dargestellt. Online-Videos boomen: So wird Videowerbung laut eMarketer allein in den USA bis Ende 2016 einen Umsatz von 9,59 Milliarden US-Dollar erreichen. IAB Switzerland unterscheidet folgende Formen von Video-Werbung:- In-Banner-Werbung / In-Page-Werbung: Werbeclips, die auf einem klassischen Werbeplatz auf der werbetragenden Website eingefügt werden.- In-Stream-Werbung: Werbe­clips, die ähnlich wie im Fern­sehen als Teil des gestreamten Videoinhalts zu sehen sind.Vor- und NachteileVideos erzeugen beim User in der Regel eine hohe Aufmerksamkeit. Sie bieten eine solide Basis für eine längere Verweildauer und sind für den Transport von emotionalen Aussagen gut geeignet.Das Inventar im Bereich der spezifischen Videoplattformen ist im Schweizer Markt jedoch recht überschaubar, und die Kontaktpreise sind hoch. Unaufgefordertes Abspielen von Videos kann zudem als störend empfunden werden. Schliesslich ist auch die Produktion der Videos mit Hürden verbunden.
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Videos erzeugen beim User hohe Aufmerksamkeit. Autor: Simon Wolanin

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