Konvergenz von Marketing & Unternehmenskommunikation?

EDITORIAL Ob das Zusammenführen der Marketing- und Kommunikationsbereiche oder deren Verantwortlichkeit die Lösung ist, muss neutral beurteilt werden. Weltweit soll ein leiser, aber schnell voranschreitender Wandel in Unternehmen spürbar sein: die Konvergenz von Marketing und Unternehmenskommunikation. Zu diesem Schluss kommt eine im Juli veröffentliche Studie von Weber Shandwick, einem internationalen Kommunikationsdienstleister, der mit Lowe, McCann […]

Weltweit soll ein leiser, aber schnell voranschreitender Wandel in Unternehmen spürbar sein: die Konvergenz von Marketing und Unternehmenskommunikation. Zu diesem Schluss kommt eine im Juli veröffentliche Studie von Weber Shandwick, einem internationalen Kommunikationsdienstleister, der mit Lowe, McCann Erikson und weiteren Firmen zur Interpublic Group gehört. Als Ursache ortet die Studie einen Trend, der von dramatischen Verschiebungen im Bereich der digitalen Medien sowie von der starken Beziehung zwischen Marken- und Unternehmensreputation getrieben sei.Die qualitative Studie „Convergence Ahead The Integration of Communications and Marketing“ beschreibt eine Reihe von Treibern, die den Integrationstrend untermalen. Ein wichtiger Aspekt ist die Rolle, die digitale Medien, Content-Kreation und Technologien in der Verschmelzung spielen. Die neu integrierten Rollen sollen besser darauf ausgerichtet sein, die Anforderungen einer sich ständig ändernden, zunehmend komplexeren und datengetriebenen Medienlandschaft erfüllen zu können.Die Studie wurde durchgeführt, um die Erfahrungen derjenigen Führungskräfte zu verstehen, die die zwei traditionellen Silo-Funktionen Marketing und Kommunikation zusammengeführt haben. Basis sind zehn Tiefeninterviews mit leitenden Kommunikations- und Marketingbeauftragten, die für die Zusammenführung und Verknüpfung der Kommunikations- und Marketingrollen innerhalb ihrer Organisationen zuständig sind. Die Befragten kommen aus den Vereinigten Staaten, Europa und der Asia-Pacific-Region.Die Beobachtungen von Weber Shandwick tönen interessant. Sie erinnern an eine seit Jahren geführte Diskussion etwa im Zusammenhang mit der integrierten Kommunikation. Das Problem des Silodenkens ist ein Dauerbrenner. Stösst ein Unternehmen bei der Bewältigung neuer Herausforderungen auf grosse Schwierigkeiten, muss es sich und seine Organisation auf den Prüfstand stellen. Ob das Zusammenführen der Marketing- und Kommunikationsbereiche oder deren Verantwortlichkeit dann die Lösung ist, gilt es neutral zu beurteilen.Wichtig für Fachleute und Kader ist es, neue Entwicklungen und Trends zu beoachten und zu analysieren. Eine Möglichkeit dazu bieten Fachpublikationen.Ruedi Ulmann, ChefredaktorDieses Editorial erschien im «Marketing & Kommunikation» in der Ausgabe 08/2014. Auf die erwähnten Punkte erhielt die Redaktion eine spannende Reaktion.

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