IBC «Social Impact Award» geht an SWI Swissinfo.ch

Für die datenbasierte Förderung der inklusiven Sprache in einem zehnsprachigen digitalen Newsroom ist SWI Swissinfo.ch von der International Broadcasting Convention IBC mit dem Social Impact Award ausgezeichnet worden.

Moderatorin Nadira Tudor (rechts) über gibt den IBC-Award an Jo Fahy (links), Leiterin Distribution und Formate. (Bild: IBC)

Seit 2022 verzichtet der zehnsprachige internationale SRG-SSR-Dienst SWI Swissinfo.ch konsequent auf den Einsatz des generischen Maskulinums.

Die Verwendung einer inklusiven Sprache wird periodisch ausgewertet; alle publizierten Texte und Fotos werden ausserdem mit dem Ziel einer ausgewogenen Repräsentation der Geschlechter ausgewertet. SWI Swissinfo.ch orientiert sich dabei am «50:50 Equality Project» der BBC, das im Jahr 2017 lanciert wurde.

Für dieses Engagement hat die International Broadcasting Convention IBC SWI Swissinfo.ch in der Kategorie Diversität und Inklusion jetzt mit dem Social Impact Award ausgezeichnet.

Die Übergabe fand am Sonntag in Amsterdam statt, im Rahmen der 56. Austragung der Fachmesse der Medien-, Unterhaltungs- und Technologiebranche.

«Über die Schweiz zu berichten ist ohne Vielfalt gar nicht machbar»

«Diese ist eine Anerkennung für die jahrelange harte Arbeit, die wir in dieses Projekt gesteckt haben», sagt Jo Fahy, Leiterin Multimedia bei SWI Swissinfo.ch. «Es ist ein Projekt, das unseren mehrsprachigen und multikulturellen Teams einiges an Veränderungsbereitschaft abverlangt hat.»

Direktorin Larissa M. Bieler sieht in der Verwendung und Förderung inklusiver Sprache eine Aufgabe für alle Medien, wobei Medien mit öffentlicher Trägerschaft eine Schlüsselrolle einnehmen: «Als internationales Medienhaus sind wir dafür mitverantwortlich, wie die Medien Vielfalt in ihrer Sprache berücksichtigen oder nicht. Unsere Aufgabe ist es, über die gesamte Gesellschaft zu berichten, und im Falle der Schweiz ist dies ohne Vielfalt gar nicht machbar.»

Der Unterrepräsentation entgegenwirken

Dahinter steckt die Idee, dass sich Vielfalt in Medieninhalten und in der Sprache auf die Gesellschaft, auf Denkmuster und Verhaltensweisen auswirkt. Inklusive Sprache bedeutet demnach mehr als blosses «Gendern».

Ohne ein Bewusstsein für die Inklusion werden Bevölkerungsgruppen unsichtbar gemacht, unterrepräsentiert oder verzerrt dargestellt. Folgen können Stereotypisierungen, Rassismus und Diskriminierung sein.

Global betrachtet sind Frauen in Medienbeiträgen noch immer stark unterrepräsentiert. Das Geschlechterverhältnis Männer zu Frauen liegt bei 80 zu 20 Prozent. Für die Schweiz wurde eine durchschnittliche Repräsentation von Frauen von 23 Prozent gemessen (Fög/IKMZ, 2021), wobei die Quote nach Thema und Medientitel variiert. (pd/swi)

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