Lauterkeitskommission: Ein Drittel mehr Beschwerden wegen Werbung

95 Beschwerden im Zusammenhang mit Werbung hat die Schweizerische Lauterkeitskommission (SLK) 2016 geprüft. Die meisten Beschwerden gingen wegen aggressiven Verkaufsmethoden ein.

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Rund die Hälfte der Entscheide der Kommission gab den Beschwerdeführern recht. Bei rund einem Viertel der Tatbestände handelte es sich um aggressive Verkaufsmethoden, wie dem Tätigkeitsbericht der SLK zu entnehmen ist, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Auf Rang zwei der Beschwerden liegt die Geschlechterdiskriminierung mit zwölf Prozent.

Die «beliebteste Schokolade»

Fast gleichauf folgt die Beweislast, nach der die Richtigkeit der Aussagen einer Werbung auch belegt werden muss. Zugelegt im Vergleich zu den Vorjahren haben Beanstandungen wegen vergleichender Werbung. Von rund vier Prozent schnellten die Zahlen hoch auf zehn Prozent.

So hatte ein Konsument Beschwerde eingereicht, weil ein Grossverteiler seine Schokolade als «beliebteste Schokolade der Schweiz» anpries. Er machte geltend, dass sich der Werbetreibende durch den Superlativ mit dem Angebot der gesamten Konkurrenz vergleiche. Die SLK befand, dass Wort «beliebteste» wecke in den Konsumenten die Erwartung, dass es sich bei der Schokolade um die meistverkaufte handle. Als Hinweis auf den Geschmack liess es die SLK nicht gelten, weil dieser subjektiv sei. Aber die Schokolade sei objektiv die meistverkaufte der Schweiz. Die Beschwerde wurde abgewiesen.

Neuer Spitzenreiter

Banken und Versicherungen haben ihren unrühmlichen Spitzenplatz auf der Liste der am meisten beanstandeten Branchen abgegeben. Ganz oben rangiert nun die Branche «Lebensmittel + Getränke» mit 12 Prozent aller Beschwerden. Die SLK besteht seit 1966. 2016 feierte die Kommission ihr 50-Jahr-Jubiläum. (SDA)

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