Episch: Best of Epica, Teil 2

Zwölf weitere Spots aus acht Kampagnen, die bei den Epica Awards prämiert wurden und die Sie gesehen haben sollten.

Eine zweite subjektive und unvollständige Auswahl sehenswerter Spots, die bei den diesjährigen Epica Awards ausgezeichnet wurden. Die Gewinner aller Kategoiren sind unter Winners.epica-awards.com/2015 einsehbar. Teil 1 finden Sie hier.

Silver Skaters

Rekorderlig Cider ist typisch schwedisch. Und der Humor von «Silver Skaters» typisch skandinavisch: trocken und feinfühlig. Die Ästhetik der von Saatchi & Saatchi erschaffenen, grummeligen Eiskunst-Bärte schlitterte in Berlin zuoberst aufs Podest: Gold in der Kategorie «Alcoholic Drinks» – und war zusammen mit dem Grandprix-Gewinner «High School Girl?» der am besten bewertete Spot dieses Epica-Jahres.

https://www.youtube.com/watch?v=nSZtxXNjmLA

Proud Sponsors

Wenn es um Humor geht, sind die Engländer nie weit. Wenn man Pech hat, sogar sehr nah – zum Beispiel in der selben Kategorie. Deshalb vergab die Jury in «Alcoholic Drinks» zwei Spots die goldene Pyramide. McCann Central zeigt in verschiedenen Kurz-Spots, mit welcher Freude und Hingabe der australische Weinproduzent Hardy's das englische Cricket-Team sponsert. Das erfüllt selbst die Weinbauern in der weiten Ferne mit Stolz. Australien und England sind in dieser Sportart, die nur in wenigen Ländern gespielt wird, ewige (und verbitterte) Rivalen.

Puppy Love

Da soll mal einer die heutige Jugend verstehen. Eines ist klar: Probleme werden heute anders gelöst als früher. Besonders, wenn die Netzabdeckung gut und das Internet schnell ist. Telenor Norway sorgt dafür, dass Norwegen mit 4G beglückt wird. Und – einmal mehr – die Agentur Try kommuniziert das erfolgreich: Gold in der Kategorie «Telecommunication & Public Services». 

Two for One Tickets

In Dubai offerieren die Du-Kinos am Dienstag zwei Tickets zum Preis von einem. Leo Burnett liefert in einer Spot-Serie gute Gründe, wieso Kino zu zweit mehr Sinn macht als alleine. Die westlich-anmutende Kampagne richtet sich vermutlich eher an die zahlreichen Expats im Wüstenstaat. An Werbebudgets scheint es in Dubai jedenfalls nicht zu mangeln, wie auch andere eingereichte Kampagnen zeigten. Der Du-Dienstag gewann Bronze in der Kategorie «Telecommunication & Public Services» – zwei der vier Spots:

Tooth

Das Thema «Zahnhygiene» fristet in der Werbung normalerweise ein trostloses Dasein: Strahlend weisse Gebisse, Zahnpastalächeln, Schauspieler, die als Wissenschaftler und Zahnärzte verkleidet irgendwelche Pseudo-Studien zitieren… umso erfrischender der Ansatz der Agentur Forsman & Bodenfors aus Götheborg: Das Reihenhaus-Quartier wird zur Zahnreihe. Beworben wird kein spezifisches Zahnprodukt, sondern das Zahnpflege-Sortiment und die Beratung der Apotheken-Kette Apoteket Ab. Dafür gab's Bronze in der Kategorie «Health, Beauty, Cosmetics & Toiletries».

Only Ordinary by Name

John Smith's hat den vielleicht unspektakulärsten, banalsten Namen, den ein Bier haben kann. Das bedeutet aber nicht, dass das meistgetrunkene Pale Ale Grossbritanniens ebenso banal schmeckt. Und dass die Menschen, die John Smith's trinken, alles unauffällige Durchschnittstypen sind. Zeigt AdamandeveDDB und gewinnt mit dem Spot Silber in der Kategorie «Alcoholic Drinks». 

https://www.youtube.com/watch?v=gPafQfokx84

Boy raised by Goats

Dank Youtube & Co. sind Werbespots längst nicht mehr auf TV-konforme 30 oder 60 Sekunden beschränkt. Vielfach wird kritisiert, dass deswegen die Werbe-Kunst, innert kürzester Zeit grosse Geschichten zu erzählen, verloren gehe. Der von der Agentur The Sweet Shop kreierte Spot «Boy raised by Goats» dauert fast vier Minuten. Und ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch lang gut sein sein kann. In der Kategorie «Prescription and OTC Products» wurde der bedauernswerte Junge mit den herzensguten Ziegeneltern mit Gold belohnt.

Win Christmas

AdamandeveDDB zeigte in der letztjährigen Weihnachtskampagne für Mulberry, worauf es beim Fest der Liebe ankommt: Mit dem besten Geschenk alle anderen übertrumpfen. Der Spot gewann Gold in der Kategorie «Luxury & Premium Brands».

Thomas Häusermann

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