Crossmedia-Management: Multimedial agieren

Sie sind Pioniere in der multimedialen Welt, die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten zertifizierten Weiterbildung (CAS) zum Crossmedia-Manager, die vom Sawi mit der FH Waadt/Comem+ (Ausbildung von Medieningenieuren) erstmals durchgeführt wurde.

Sie sind stolz auf das Erlernte, haben mit Bravour einen speziellen Crossmedia-Fall in ihrer Diplomarbeit aufbereitet, fühlen sich jetzt fit um multimedial zu agieren, können dies nun in professioneller Weise tun.

Die Hälfte der CAS-Absolventen ist in einem Dienstleistungsbetrieb der Medienbranche tätig, die andern sind in Werbe- und Media-Agenturen oder auf Auftraggeberseite be-schäftigt. Fünf davon berichten uns hier über ihre Beweggründe zu einem solche CAS, geben an, was sie in der fünfmonatigen Ausbildung zum Crossmedia-Manager dazu gelernt haben und skizzieren ihren künftigen Berufsweg. Fredy Bühler arbeitet in einem Medienkonzern als Verantwortlicher des IT-Services, Jörg Klemm verdient sein Brot in einer Beratungsfirma, Greg Notter ist als Content-Business-Developer und -Manager tätig, Thomas Obrist leitet eine mittelgrosse Druckfirma und Bernhard von Allmen übt eine Kaderfunktion im Kommunikationsbereich einer Bank aus.

Medienwandel als Treiber

Wer in der grafischen Branche arbeitet, der hat den Technologieschub ständig im Na-cken, Thomas Obrist spricht deshalb von der «éducation permanente», die nötig sei, um den wirtschaftlichen Erfolg und die Weiterentwicklung seines Betriebes zu sichern. Auch Bernhard von Allmen verweist auf den stetigen Medienwandel, der unsere Gesellschaft beeinflusst, und da er gern die Fäden in der Hand hält, war es für ihn klar eine Weiterbildung zu wählen, die ihm den nötigen Überblick verschafft. Etwas Grundsätzliches suchte auch Jörg Klemm, damit er die crossmediale Realitiät in allen Bereichen der Unternehmenskommunikation erfassen kann. Greg Notter wollte hinter den Begriff «Crossmedia» schauen: «Theorie, Marktabgleich und Best Praxis im Diskurs» war sein Ziel. Ganz konkrete Vorstellungen hatte Fredy Bühler, was ihm diese Ausbildung zum Crossmedia-Manager bringen sollte. Er will den umfassenden Einblick in die digitale Medienproduktion gewinnen, damit er später crossmediale Projekte orchestrieren kann.

Wieweit erfüllte die erstmals durchgeführte Schulung zum Crossmedia-Manager solche Erwartungen, in welcher Weise konnten die Absolventen ihre bisherigen Fähigkeiten verbessern und erweitern? Greg Notter ist überzeugt, Kernfragen im Planungs- und Realisierungsprozess klarer zu erkennen sowie die geeigneten Produktionsmethoden besser heraussuchen und die Verantwortlichkeiten genauer abgrenzen zu können.

Die neuen Medien richtig einschätzen

Der gute Blick über die verschiedenen digitalen Medien hebt Fredy Bühler hervor. Dies hilft ihm, die dafür nötigen Inhalte zu bezeichnen und deren Erfolg zu messen, was ihn befähigt, nun auch grössere Projekte zu führen, bei denen mehrere Interessengruppen mitwirken. Jörg Klemm kann heute besser Vorteile aber auch Grenzen und Komplexität crossmedialer Vorhaben abschätzen und dies gegenüber Dritten präziser kommunizieren, was ihm hilft, die richtigen Abklärungen zu treffen. Auf dem neuesten Stand bei den verschiedenen Techniken und Tools, sieht sich Bernhard von Allmen, was ihn für crossmediale Herausforderungen fit macht. Ähnlich beurteilt Thomas Obrist seine erworbenen Fähigkeiten, die zu einem besser vernetzten und medienübergreifenden Denken führten. Damit kann und will er nun multimediale Projekte aufgleisen und abwickeln.

Denn oftmals wissen seine Kunden, die vorwiegend aus dem KMU-Bereich stammen, nicht so genau, welche Medien sie wie miteinander verknüpfen sollen. Sie kann Thomas Obrist nun umfassender und präziser beraten, womit auch seine Chancen steigen, einen solchen Auftrag zu erhalten. Bernhard von Allmen umschreibt die erworbenen Stärken mit einem breiteren Wissen in den Bereichen Publishing, Marketing, digitale Techniken, Marktforschung und Kommunikation. Dies befähigt ihn, genauer abzuschätzen, wann welcher Player bei crossmedialen Projekten einzusetzen ist. Das vernetzte Denken ist für ihn ein «Muss», wenn es um das Aufgleisen von multimedialen Kampagnen geht.

Fit für crossmediale Projekte

Auch Greg Notter sieht seine Stärke heute im vernetzten Denken, welches nötig ist, um neue Produkte zu entwickeln und weitere Geschäftsfelder zu erschliessen. Die Möglichkeit mit verschiedenen Medienproduzenten auf gleicher Augenhöhe zu reden, ist für Fredy Bühler eine wichtige Stärke, die ihm erlaubt, als Vermittler zwischen verschiede-nen Medienwelten zu agieren. Dies ist wichtig, weil die Technik ein tiefes, fachspezifi-sches Wissen erfordert, da braucht es den Gegenpart, welcher den Überblick hat und so das erfolgreiche Zusammenspiel ermöglicht. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsleuten, die eher kreativ tätig sind mit jenen, welche sich vor allem nach Zahlen ausrichten und/oder sehr strukturiert vorgehen, sieht Jörg Klemm als eine bedeutende Stärke. Damit kann verhindert werden, dass ein crossmediales Vorhaben orientierungslos wird oder wegen Ineffizienz zu scheitern droht.

Künftig zielgenauer kommunizieren

Greg Notter will die erworbenen Fähigkeiten einsetzen, um den Spannungsbogen vom Sender zum Empfänger und umgekehrt mit neuem Leben zu füllen. Provokativ gesehen, will er die Grenzen von On- und Offline-Medien bis zur subversiven Kommunikation ausloten. Nüchterner sieht dies Bernhard von Allmen, der bei seiner Bank die Kommunikationskampagnen optimieren will. Er hofft aber auch, dass er dank besserem Wissen neue Kommunikationswege beschreiten wird, jedenfalls ist er sicher, künftig zielgenauer zu kommunizieren und zu verkaufen, was sich im Ergebnis auszahlen werde. Eine sehr praxisbezogene Vorstellung zum Umsetzen des Gelernten vertritt auch Fredy Bühler. Er wird die drei in seiner Firma parallel verlaufenden Workflows bei Print, Web und Video so verknüpfen, dass crossmediale Projekte aus einer Hand getätigt werden können. Zudem sieht er sich nach geeigneten Werkzeugen um, welche eine weitgehend standardisierte und dadurch automatisierte Medienproduktion erlauben. Die crossmediale Produktion bildet auch bei Jörg Klemm künftig einen beruflichen Schwerpunkt, wobei er sich dabei auf die Anwendung für die firmeninterne Instruktion und für die Ausbildung sowie auf Beratungsleistungen konzentrieren möchte. Und Thomas Obrist will seine erworbenen Kenntnisse direkt den Kunden weitergeben, um so als kompetenter Ansprechspartner in Kommunikationsfragen ihr Vertrauen in multimediale Projekte zu stärken. Hier sieht er vor allem bei kleineren und mittleren Firmen noch viel Potential, von dem er profitieren kann.

Hannes Zaugg

FredyBuehler
Fredy Bühler wird crossmediale Projekte orchestrieren

JoergKlemm
Jörg Klemm öffnet den Horizont für neue Technologien

GregNotter
Greg Notter lotet die Grenzen zur subversiven Kommunikation aus

ThomasObrist
Thomas Obrist gewinnt als kompetenter Gesprächspartner neue Crossmedia-Kunden

BernhardvonAllmen
Bernhard von Allmen will zielgenauer kommunizieren und verkaufen

Crossmedia-Management für Entscheider

Das Sawi führt im März 2014 einen speziellen Kurs für Entscheider durch. Ihnen wird an vier Mittwoch-Abenden (12.3, 19.3, 26.3 und 2.4 2014, jeweils 18-21h) die wichtigsten Aspekte von Crossmedia vorgestellt. Zunächst präsentiert Roman Hirsbrunner (CEO JungvonMatt/Limmat) den Weg von der klassischen Werbung zur crossmedialen Kampagne, dann befasst sich Olaf Gijseman (CEO gateB) mit der Modulierung von Prozessen, so dass Standardisierung eine Automatisierung ermöglicht. Frank Bodin (CEO Havas Worldwide Switzerland) zeigt am dritten Abend auf, wie sich Auftraggeber für neue Medien begeistern lassen. Den Abschluss macht Andreas Stuber (Leiter Integrierte Kommunikation der SBB) mit der Präsentation seines Falles: die SBB passt ihre Organisation der multimedialen Welt an. Wer an drei von vier Abenden dabei ist, erhält am Schluss ein Sawi-Zertifikat. Alle, die den Überblick in der komplexer werdenden Medienwelt halten wollen, sollten diesen Brushup Crossmedia nicht verpassen. Anmeldung direkt auf Sawi.com.

 

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