«Moschee baba»: Schweizer Werbefachmann Segert freigesprochen

Der Schweizer Werber Alexander Segert ist am Freitag vom Straflandesgericht Graz vom Vorwurf der Verhetzung freigesprochen worden. Die Anklage stand im Zusammenhang mit dem Internet-Spiel «Moschee baba».  

Der Hauptangeklagte, der steirische FPÖ-Chef und Landesrat Gerhard Kurzmann, wurde beim Prozess ebenfalls freigesprochen.  Das Online-Spiel «Moschee baba» hatte im steirischen Landtagswahlkampf 2010 zuerst für Aufregung und danach für ein gerichtliches Nachspiel gesorgt. Bei dem Internet-Spiel ging es darum, Moscheen und Minarette sowie Muezzins weg zu klicken und dafür Punkte zu sammeln. Die steirische FPÖ hatte das Spiel für den Wahlkampf 2010 gemeinsam mit Segert entwickelt.

Den Freispruch begründete der Richter am Straflandesgericht Graz damit, dass es unterschiedliche Deutungen des Spiels gebe und unter  Anwendung der sogenannten Unklarheitsregel für die Angeklagten zu entscheiden sei. Man könne das Spiel in der günstigsten Form so auslegen, dass der durchschnittliche Adressat des Spiels auf ein Thema aufmerksam gemacht worden sei. Der Richter ortete auch deutliche Unterschiede zu einem Shooter-Spiel. Insgesamt sei in seinen Augen die Schwelle der Verhetzung nicht erreicht.

Im Gegensatz zum Staatsanwalt, der das Spiel als hochgefährlich darstellte, waren die Angeklagten und deren Anwälte waren bemüht, das Spiel als harmloses Geschicklichkeitsspiel darzustellen. Der Staatsanwalt hat Berufung angekündigt. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Werbefachmann wegen «Moschee baba» angeklagt
 

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