Schweizer Werber Alexander Segert hilft AfD bei der Lancierung einer Zeitung

Ein Gönnerverein arbeitet laut einer Meldung der NZZ am Sonntag mittels Schweizer Unterstützung an einer Boulevardzeitung für die deutsche Rechtspartei AfD.

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Der Verein plane die Lancierung einer Zeitung in einer Auflage von 200’000 Exemplaren – zuerst in Berlin, dann in weiteren bevölkerungsreichen Regionen. Die der Bild-Zeitung nachempfundene Wochenzeitschrift soll den Namen «Deutschland-Kurier» tragen, als Kolumnist wurde unter anderem der Ex-Bild-Chefredaktor Peter Bartels gewonnen. Im Gegensatz zu der früheren, einmalig verteilten AfD-Zeitung Extra-Blatt soll der Deutschland-Kurier nicht mehr kostenlos sein, sondern 30 Cent pro Ausgabe kosten und im Abo vertrieben werden. Die Publikation soll ausschliesslich aus politischen Inhalten bestehen und der AfD vor den Bundestagswahlen das publizistische Terrain bereiten.

Laut der NZZ am Sonntag ist der in der Schweiz lebende SVP-Werber Alexander Segert am Projekt beteiligt. Der Schöpfer der Schäfchen-, Minarett- und Burka-Plakate soll unter anderem für die Gestaltung zuständig sein – wie er es bereits für die Schweizer Ausgaben des SVP-Extrablatts ist und beim AfD-Pendant war. Der Inhaber der Schweizer Agentur Goal betonte im Interview mit der NZZ am Sonntag, lediglich Auftragnehmer zu sein. Auch vom Knüpfen eines Netzwerks von europäischen Rechtspopulisten will Segert nichts wissen. Seine Agentur Goal habe vom «Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten» lediglich den Auftrag erhalten, das Sekretariat zu führen – das gehöre zu den Grundleistungen einer PR-Agentur.

Segert bezeichnet sich im Interview als transparent: «Es gibt wohl keinen Werber, der den Medien so offen zur Diskussion zur Verfügung steht, wie ich.» Allerdings bestehe besonders in Deutschland die Gefahr, dass Transparenz mit «Gesinnungsterror» verwechselt werde und man aus Angst nicht mehr dazu stehen könne, eine andere Meinung zu haben. Wer nicht im politischen Mainstream mitmarschiere, werde in die rechte Ecke gestellt – das genau würden die deutschen Medien zur Zeit mit ihm versuchen: «Ich habe absolut nichts mit einem zusammenphantasierten Netzwerk zu tun – das fällt schwer in den Bereich von Verschwörungstheorien.» (hae/NZZaS)

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