«Manchmal muss man ein Zeichen setzen»

Coop-Präsident Hansueli Loosli erklärt im Interview mit der NZZ am Sonntag, wieso die Zeitschriften aus dem Sortiment flogen – und wieso das bei Nivea & Co. nicht der Fall ist.

Coop hat vor einer Woche kommuniziert, dass einige Zeitschriftentitel – darunter Der Spiegel, Gala, Vogue und Micky Maus – aus dem Sortiment verbannt werden (Werbewoche.ch berichtete). Grund: Die deutschen Verlage treten als «Wechselkurs-Profiteure» auf und geben die Kursgewinne nicht an die Schweizer Kunden weiter.

Es gehe bei der Zeitschriften-Frage – im Gegensatz zu anderen überteuerten Artikeln – rein um die Weitergabe des Euro-Vorteils, erklärt Loosli im Interview. Man akzeptiere nicht, dass den Kunden nicht mindestens diese Preissenkung gewährt werde. Die Auslistung der Zeitschriften sei das letzte Mittel gewesen, eine radikale Massnahme, welche sich die Verantwortlichen gut überlegt hätten. Manchmal müsse man ein Zeichen setzen, so Loosli.

Überteuerte Artikel wie zum Beispiel Nivea-Produkte, die für den deutschen Endkunden teilweise günstiger zu haben sind als für die Schweizer Händler im Einkauf, bleiben jedoch im Sortiment. Die Mehrheit der Kunden, die nicht im Ausland einkauften, würden sonst Coop vorwerfen, man bestrafe sie. Man kämpfe aber weiter, dass sich die Preise über die Zeit einpendeln. Differenzen von 15 bis 20 Prozent würden bei höheren Kosten durch Schweizer Niederlassungen akzeptiert, 50 Prozent jedoch nicht. (hae/NZZaS)

Bild: Swisscom.ch

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