Social Media: Grosskonzerne vor KMU

In der Schweiz nutzen Grosskonzerne die Sozialen Medien als Marketing Tool wesentlich häufiger als KMU, während die Nutzung in der öffentlichen Verwaltung rasant zunimmt. Dies zeigt die ZHAW-Studie «Social Media Schweiz 2013».

Von den Unternehmen, Organisationen und Behörden nutzen 67 Prozent die Sozialen Medien, wie die Beratungsfirma Bernet und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW ermittelt haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wert konstant geblieben, wie die am Donnerstag präsentierte Studie mit 881 Teilnehmern zeigt.

Der beliebteste Kanal ist mit Abstand Facebook: 84 Prozent der Befragten sind dort präsent, um für ihre Angeboten und Ankündigen möglichst häufig ein «gefällt mir» zu erhalten. 59 Prozent der Teilnehmer, die mehrere Antworten nennen konnten, sind auch beim Filmchenkanal Youtube mit dabei. Auf dem dritten Platz ist neu die Plattform für berufliche Kontakte Xing, welche das Kurznachrichtenuniversum Twitter auf den vierten Platz verwiesen hat. Gezwitschert wird aber immerhin bei 49 Prozent der Befragten.

Durchdringung wächst

Von den grossen Unternehmen nutzen die diversen Plattformen 89 Prozent. Die Umfrage im Vorjahr hatte gar eine Nutzung von 94 Prozent zum Vorschein gebracht. Abwartender zeigen sich KMU, wo sich erst 59 Prozent auf Facebook & Co. tummelt. Die Tendenz ist aber steigend: Im Vorjahr waren es 56 Prozent gewesen. Soziale Medien werden indessen immer mehr in den Auftritt der Unternehmen und Organisationen eingebaut: «Social Media wird in spätestens fünf Jahren Alltag für Marketing, Kundendienst und Imagepflege», schreibt Studien-Mitautor Marcel Bernet.

Extra Stellen geschaffen

Während die Unternehmen über Plattformen ihre Produkte anpreisen, entdeckt auch die Verwaltung die Aussenwirkung der Netzwerke: Nach 56 Prozent im Vorjahr nutzten im März, als die Umfrage durchgeführt wurde, beriets 83 Prozent der Befragten die Sozialen Medien.
Nonprofitorgansationen waren mit 73 Prozent schon im Vorjahr stark vertreten: Ihr Wert stieg nun auf 79 Prozent.

Als Grund, Soziale Medien nicht zu nutzen, nennen die Befragten in erster Linie den Aufwand, den die Betreuung der Netzwerke erfordere: 43 Prozent haben diesbezüglich Bedenken. 41 Prozent gehen davon aus, das die Empfänger sich nicht ausreichend dafür interessieren.
Im Schnitt wenden Unternehmen und Organisationen 64 Stellenprozente für Soziale Medien auf. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer hat inzwischen Stellen und Budgets geschaffen, um die Plattformen zu managen. Vor einem Jahr war es erst ein knapp Drittel gewesen. (SDA)

Die Studie (PDF), Excel- und JPG-Dateien können unter Bernet.ch/studie/studie-social-media-schweiz-2013 heruntergeladen werden.
 

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