Horizontal gegen das Ende der Welt

Let's get dirty: Wenn die Porno-Industrie die Welt retten muss, sollte sich die Welt vielleicht wirklich mal überlegen, ob es noch was zu retten gibt. Die gute Nachricht: Es gibt Hoffnung.

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Die 2007 gegründete Pornowebsite Pornhub gehört zu den meistgeklickten Internetseiten der Welt (Schweiz: Platz 18) und generiert täglich (!) 64 Millionen Aufrufe. Dass die grossen Pornoseiten und -portale heute den Mief des Illegalen abgestreift und sich mitten in der Gesellschaft eingenistet haben, hat verschiedene Gründe.

Bei Pornhub tragen die überraschenden Werbekampagnen, die das Unternehmen seit Jahren fährt, mit Sicherheit zur Mehrheitsfähigkeit bei. Pornhub sammelte beispielsweise per Crowdfunding Geld, um zwei Pornostars in den Weltraum zu schicken und dort die sexuellen Aktivitäten zu erforschen (das Ziel wurde aber nicht erreicht). Pornhub entwickelte Badehosen mit Errektionsschutz. Pornhub lancierte das Portal «BeeSexual» mit Bienenfilmen und spendete die Einnahmen zur Rettung der Bienen. Pornhub lancierte Masturbations-Generatoren, mit denen USB-Geräte aufgeladen werden können. Pornhub offerierte Bewohnern von Dörfern mit sexuell-anspielenden Namen (zum Beispiel Fucking in Österreich oder La Vagina in Italien) lebenslangen Premiumszugang. Die Liste liesse sich noch lange weiterführen.

Bei den Kampagnen stand oft der wohltätige Zweck im Vordergrund. Beim Image eines Pornoanbieters gibt es immer was aufzupolieren. Deshalb widmet sich der neuste Streich einem der ganz grossen Probleme der Gegenwart: der Verschmutzung der Weltmeere. Pornhub hat deshalb den «Dirtiest Porn Ever» produziert. Gedreht an einem der meist verschmutzen Strände der Welt. Für jeden View spendet Pornhub einen Betrag an das Projekt Ocean Polymers, das eine nachhaltige Lösung zur Säuberung der Weltmeere entwickelt. Das Ziel ist als Prototyp ein 60 Meter langer Tanker, der pro Tag 10 Tonnen Pastik aus dem Meer fischt und direkt in Gas verwandelt, welches das Schiff antreibt. Der nächste Schritt wird ein Schiff sein, das 125 Tonnen Müll pro Tag aus den Ozeanen zieht und sich so selbst auftankt. Das klingt – Porno-unabhängig – nach einem spannenden Projekt. Und wenn’s funktioniert, nach einer Lösung.

 

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