Freude am Sparen

Wenn sich selbst Audi-Fahrer ein BMW-Emblem aufs Auto kleben, steckt mit Sicherheit eine gute Idee dahinter. Oder Geld. Oder beides.

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Im vergangenen Jahr hat BMW den 100. Geburtstag gefeiert. In Russland haben die Bayerischen Motorenwerke die Kunden beschenkt – denn kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft.

Und die Geschenke dürfen wirklich klein sein, um dennoch die volle Wirkung zu entfachen. FCB Moskau hat als Grundlage für die Jubiläumskampagne die Tatsache genommen, dass in Russland Autofahrer nichts unversucht lassen, um kleinste Beträge für beispielsweise Parkplätze zu sparen – selbst wenn sie in einem 100’000 Euro teuren Luxuswagen sitzen. Ein Phänomen, das einem irgendwie bekannt vorkommt und kein rein russisches zu sein scheint.

Zur Eröffnung des Teilstückes Moskau-Solnechnogorsk auf der neuen Autobahn M11 nutzte FCB Moskau die Gunst der Stunde und lancierte zusammen mit BMW eine bemerkenswert simple – und bemerkenswert effektive Jubiläumskampagne: Vom 21. Juni bis zum 31. August wurde BMW-Fahrern die Maut spendiert. Wer im BMW sass, durfte einen separaten BMW-Durchgang benutzen, ein kostenloses BMW-Ticket lösen und wurde bei der Ausfahrt mit einem freundlichen Gruss durchgewunken – statt wie alle anderen zur Kasse gebeten.

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Wenig überraschend, dass das Angebot rege genutzt wurde. Von allen BMW-Fahrern. Die Tatsache, dass sich in den sozialen Medien immer mehr Nicht-BMW-Fahrer beklagten und sich fragten, ob man sich als solchen ausgeben könnte, um ebenfalls gratis zu fahren, läutete die zweite Kampagnenphase. Neu durften nämlich alle, die ihr Auto als BMW «verkleideten», ebenfalls mautfrei fahren. Passende Aufkleber und Druckvorlagen wurden verteilt und fanden regen Absatz.

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Insgesamt 300’000 Autofahrer profitierten dank der Kampagne und liessen sich von BMW die Mautgebühr zahlen. Vermutlich hat es die russische BMW-Gruppe gerne getan. Allein schon der Audi mit den BMW-Kreisen war wohl das Geld wert. (hae)

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