Umfrage bei Werbeauftraggebern: Werbemarkt leidet unter Covid-19

Für fast drei Viertel aller werbetreibenden Unternehmen in der Schweiz hat Covid-19 eine negative Auswirkung auf den Umsatz. Deshalb treten fast die Hälfte der Befragten im zweiten Halbjahr auf die Kostenbremse. Davon betroffen sind vor allem Print, OOH und Sponsoring. Online Kanäle werden mehr gefragt sein und das TV kann seinen Marktanteil halten. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA).

Werbemarkt

Der SWA hat seine Mitglieder und weitere werbetreibende Unternehmen von Ende Mai bis anfangs Juni gefragt, wie diese die Auswirkungen von Covid-19 nach dem Lockdown einschätzen. Total 108 Werbeauftraggeber aus allen Branchen haben die Online-Umfrage des unabhängigen Verbands beantwortet.

 

Negative Auswirkungen auf Umsatz

Für 72 Prozent der Werbeauftraggeber hat Covid-19 eine stark negative oder negative Auswirkung auf den Jahresumsatz. Wohl keine Überraschung, da die werbetreibenden Unternehmen, wie die gesamte Wirtschaft, vom Lockdown betroffen waren. Somit müssen nun auch viele Unternehmen für das Jahr 2020 mit einem rückläufigen Umsatz rechnen. Nur wenige Werbetreibende melden hier neutrale oder gar positive Effekte von Covid-19.

90 Prozent der Werbeauftraggeber sahen sich durch Covid-19 gezwungen, zahlreiche oder teilweise Werbekampagnen zu verschieben oder zu annullieren. Wie dem SWA gemeldet wurde, haben dabei viele Medienvermarkter immerhin kulant und flexibel reagiert.

Erfreulich zu verzeichnen ist, dass fast die Hälfte der befragten Werbetreibenden mit speziellen Kampagnen auf diese Krise reagiert haben. Mit Dankeschön, Durchhalte- oder zuletzt Wiedereröffnungs-Kampagnen konnten sich diese Unternehmen mitfühlend in Szene setzen.

 

Werbebranche tritt auf die Kostenbremse

Je etwa die Hälfte der Befragten haben vor, im 2. Halbjahr gleichviel oder weniger Marketing- und Werbegelder investieren. Damit treten zahlreiche Unternehmen auf die Kostenbremse was, Agenturen, Medien und die gesamte Branche zu spüren bekommen.

 

Performanceziele gefragter als Imageziele

So wollen 83 Prozent der Befragten gleich viel oder mehr auf Performanceziele setzen und nur 62 Prozent gleich viel oder mehr auf Imageziele. 31 Prozent der Befragten sagen zudem, dass sie weniger auf Imageziele setzen wollen, was nur 11 Prozent der Befragten bei den Performancezielen vorhaben.

 

Grosse Unterschiede in den Kommunikationskanälen

In der Gunst der Befragten sind im zweiten Halbjahr vor allem die Online-Kanäle, welche stärker nachgefragt werden und TV, welches seinen Marktanteil halten kann. Klar weniger investieren als geplant wollen die Unternehmen in Print, OOH und Sponsoring. Gleichzeitig wollen 70 Prozent der Unternehmen im zweiten Halbjahr nicht ins Kino, 56 Prozent nicht ins Radio und 35 Prozent nicht ins Influencer Marketing investieren. An ihren Ausgaben im Direktmarketing halten 54 Prozent der Befragten fest, trotzdem ist auch dieser Kanal unter Druck.

 

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