Zu guter Letzt: Schöner Durchschnitt

Zwei Türen, eine mit «schön» und eine mit «durchschnittlich» beschriftet – welche wählen Sie? Dove arbeitet weiter an der inneren Schönheit der Frauen dieser Welt.

Dove-Kampagnen tauchen in regelmässigen Abständen auf den globalen Werbebühnen auf und sorgen fast immer für Aufsehen. Zum Beispiel qui, qui o qui. Die Körperpflegelinie von Unilever hat sich dabei seit Jahren klar positioniert: Gekämpft wird um innere Schönheit, Selbstbewusstsein, gegen Komplexe, gegen Photoshop, gegen realitätsferne, auferzwungene Ideale der Mode- und Kosmetikindustrie und und und. Für das Gute, gegen das Böse. Das klappt ganz gut, Dove fliegen mit den Kampagnen meist die Herzen zu. Das ist in Ordnung so. Auch wenn der sympathische Pflegemulti die Frauen nicht aufbaut, um die Welt zu verbessern, sondern um genau diesen Frauen Produkte zu verkaufen.

Die aktuelle Kampagne nimmt das bewährte Thema auf: Frauen fühlen sich nicht schön, aber sie sollten, denn sie sind es. In San Francisco, Sao Paulo, Shanghai, London and Delhi wurden viel-frequentierte Durchgänge mit den Schildern «Beautiful» und «Average» bestückt. Wenig überraschend wählten die meisten «Average». Einige liessen sich von ihren Begleitern zum schönen Durchgang bewegen, eine der Schauspielerinnen zufällig anwesenden Passantinnen wählte an ihrem aussergewöhnlich guten Tag ausnahmsweise ebenfalls die linke Tür.

https://www.youtube.com/watch?v=7DdM-4siaQw

Eine schöne Idee, die den Leuten wieder einmal bestens gefällt. 5,5 Millionen Youtube-Klicks in nur einer Woche – eine beeindruckende Zahl. Wie so oft bei emotionalen Geschichten dieser Art fragt man sich aber, wieso die meisten Protagonistinnen wirken wie aus dem Drehbuch. Vielleicht, weil sie aus dem Drehbuch sind. Die Realität wäre doch so spannend. Aber Millionen-Hits lassen sich wohl einfacher umsetzen, wenn man ihr etwas auf die Sprünge hilft. (hae) 

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