Umfrage «Euro Schock»: Thorsten Schoen

Werbewoche-Umfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung nach dem «Euro Schock» und dessen Auswirkungen auf die Kommunikations- und Werbebranche: Thorsten Schoen, Vorsitzender der Geschäftsleitungen, M&M Media Holding

Wir vermuten, dass die Frankenstärke einen grossen Einfluss auf die Werbebranche haben wird. Bei vielen Kunden wird der Druck auf die Margen weiter zunehmen. Wie in der Vergangenheit auch werden in der Regel als erste Massnahme die Kommunikationsbudgets reduziert. Es ist leider nicht anzunehmen, dass sich Firmen antizyklisch verhalten, dazu ist die heutige Denkweise zu kurzfristig. Durch die Euroschwäche werden die Gestehungskosten der Medienanbieter nicht wirklich entlastet, da weit über 90 Prozent der Kosten in der Schweiz anfallen. Deshalb ist davon auszugehen, dass der Druck auf die Medienpreise zwar zunimmt, diese sich aber nicht viel bewegen werden. Es ist zu vermuten, dass sich die Werbebudgets um bis zu 10 Prozent verringern könnten, das hängt aber von der weiteren Entwicklung des Schweizer Frankens ab. Es ist schwierig abzuschätzen, welche Mediengattungen profitieren werden und welche nicht. Wir erwarten, dass eine gewisse Verlagerungen in «günstige» Medien wie Online stattfinden wird. Aber auch eine Verlagerung in Tages- und Wochenzeitungen, da sich viele Branchen nur noch auf die Verkaufspreise-Kommunikation und Euro-Boni beschränken werden. Sicher ist, dass sich die Kommunikation weg vom Image und Marke hin zu taktischer Werbung zunehmen wird.
 

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