Umfrage «Euro Schock»: Markus Gabriel

Werbewoche-Umfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung nach dem «Euro Schock» und dessen Auswirkungen auf die Kommunikations- und Werbebranche: Markus Gabriel, Inhaber der Content-Marketing-Agentur Angelink

Wenn ein Unternehmen 90 Prozent seines Werbebudgets für die Streuung ausgibt, fühlt es sich in der Krise schnell zu Abstrichen im Streuplan gedrängt. Die 10 Prozent, die es für die Ausgestaltung der Botschaft an die Werbeagentur überweist, fallen da weniger ins Gewicht. Es ist durchaus denkbar, dass dieses Streuklumpenrisiko eine Entwicklung beschleunigt, die aus anderen Gründen ohnehin stattfindet. Viele Unternehmen haben begonnen, sich ihre eigene Publikationsmacht aufzubauen, indem sie die kostengünstigen digitalen Verbreitungskanäle konsequent nutzen bzw. bewirtschaften. Am Ende dieser Entwicklung («Content Turn», vgl. WeWo 11. 2. 2015) investieren sie womöglich 90 Prozent ihres Werbebudgets in profilierende Inhalte und bloss 10 Prozent in deren Verbreitung. Während teuer geschaltete Werbeinhalte auf immer geringere Akzeptanz stossen und mit dem Altpapier entsorgt werden, können zielgerichtete Inhalte in der digitalen Publikationswelt über Jahre weiter wirken, ohne weiter zu kosten. Krisenresistent.
 

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