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René Worni über Konkurrenz und mögliche Kooperationen im Internet.

René Worni über Konkurrenz und mögliche Kooperationen im Internet.René Schönenberger alias Pfarrer Ulrich
Rohner hat in der ARD-Vorabendserie «Das Geheimnis meines Vaters» einen
neuen Schoggijob gefunden. Ähnliches sagt auch Esther Gemsch alias
Elsbeth Rohner. Sie ist bei Mike Eschmanns neuem Kinofilm «Tell» unter
Vertrag, wie man in Ringiers Programmblatt Tele nachlesen kann. Das
Personal der erfolgreichen Schweizer Soap Lüthy und Blanc probt den
(drehbuchwürdigen) Exodus.

SF-Direktorin Ingrid Deltenre hatte jüngst – weitherum von
Kopfschütteln begleitet – den Rotstift angesetzt. Ihr war das vom
Publikum geschätzte Melodram und geliebtes Kind von Vorgänger Peter
Schellenberg nach vier Jahren zu teuer geworden. «SF bi de Lüt» statt
«Lüthy und Blanc», der wirkungsvolle Case für die Aufbruchstimmung im
Leutschenbach. Schällis unzimperliches Nachdoppeln im SonntagsBlick,
Deltenre verpulvere unter anderem Geld im Internet, giesst wirkungsvoll
Öl ins Feuer.

Doch was passiert genau? Unter dem diffusen Eindruck künftiger
Entwicklungen (Handy-TV, Internet-TV und so fort) zieht sich
schleichende Verunsicherung durch die Branche. Es geht darum, zum
rechten Zeitpunkt auf die heranbrausenden Züge aufzuspringen, die man
doch erst in letzter Sekunde zu fassen kriegt.

Als im vergangenen Herbst SF seine Internetplattform aufrüstete, folgte
geharnischte Kritik der Verleger, SF grase unter dem Deckmäntelchen
«added value» mit seinem Internetangebot auf deren Geschäftsfeld. Der
Fall ist Modell: Langsam tastet sich das Schweizer Fernsehen an die
Erschliessung des Internet, zum Beispiel mit der Öffnung seiner
Filmarchive oder mit der Bildungsplattform «SF-Bildungspilot» – doch
laut RTV-Verordnung leider ohne Werbung und Sponsoring. Warum denn
nicht kooperieren? Zum Beispiel in einer gemeinsamen Firma?
Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument könnte sich zum Beispiel eine
Beteiligung der Verleger an der SRG-Tochter und Internetvermarkterin
Publisuisse vorstellen. Schliesslich gab es ja auch einmal eine
gemeinsame AG für Werbefernsehen.

René Worni, Editore

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