Standardisieren mit PDF und JDF

Datenformate Eine zentrale Rolle bei der Standardisierung übernehmen JDF und PDF/X.

Datenformate Eine zentrale Rolle bei der Standardisierung übernehmen JDF und PDF/X.Als die derzeit wichtigsten Datenformate
in der Druckindustrie postulierte Stephan Jaeggi am Publishing-Forum
die Datenformate JDF und PDF/X. Jaeggi, der als Branchenkenner und
international bekannter Consultant diversen Standardisierungsgremien
angehört sowie beim das Format JDF weiterentwickelnden CIP4-Konsortium
Board-Mitglied ist, sieht mit der Verbreitung des Job Definition Format
(JDF) die grössten Veränderungen in der Druckbranche herbeikommen.

«JDF», so ist Jaeggi überzeugt, «ist ideal für die standardisierte
Weiterleitung von Auftragsparametern.» Damit würde auch in der
grafischen Industrie Einzug halten, was in anderen Industrien schon
gang und gäbe ist: die durchgängige, bidirektionale Vernetzung von
Prozessen.

Konkret heisst das etwa, dass ein Sachbearbeiter einer Druckerei bei
der Auftragserteilung Parameter definieren kann, die den Auftrag bis
zur Auslieferung (elektronisch) begleiten. Diese Informationen fliessen
in aktualisierter Form auch zur Nachkalkulation zurück. Neben der
Weiterleitung von Produktionsdaten und dem Aktivieren von Prozessen
kann zudem der Status des Auftrags jederzeit eingesehen werden. Das auftragsbeschreibende Datenformat, das
im Jahr 2000 erstmals als Nachfolgeformat des als CIP3 bekannten
Vorgängers vorgestellt wurde, baut von Anbeginn auf der
Markierungssprache XML auf, die sich ihrerseits inzwischen ebenfalls zu
einem mächtigen Standard entwickelt hat.

Auch bei PDF tut sich etwas
Beim PDF-Format heisst die Standardisierungskomponente PDF/X. Das X
steht dabei für eXchange und damit für den Datenaustausch in oder mit
der Druckvorstufe.
Aktuell ist derzeit die Version PDF/X-3, die in der Schweiz zudem vor
allem in den Belangen der Anzeigenabwicklung vom Verein PDFX-ready
promotet wird.

Jaeggi liess durchblicken, dass es bei PDF/X Weiterentwicklungen geben
wird. So ist PDF/X-4 offenbar in den Startlöchern. Unter anderem soll
diese Version mit Transparenzen, Ebenen und dem JPEG-2000-Format
umgehen können. Eine weitere Variante, PDF/X-4p genannt, verfolgt einen
interessanten Ansatz: In die PDF-Datei soll sich ein Link auf ein
ICC-Profil integrieren lassen, welches auf einer Website hinterlegt
wird. Als ein Vorteil muss dieses Farbprofil nicht mehr in das PDF
eingebunden werden. Eine PDF/X-5 genannte Version soll mit erweiterten
Farbsystemen (z.B. HiFi-Color) umgehen können. Als Zeitfenster für
diese Neuerungen gibt Jaeggi Ende 2006/Anfang 2007 an.

Jürgen Franck

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