SSM sagt dem Stellenabbau der SRG den Kampf an

Das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM), die grösste Gewerkschaft im Beriech der elektronischen Medien, hat den Plänen der SRG, in den nächsten Jahren über 200 Stellen abzubauen, den Kampf angesagt.

Das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM), die grösste Gewerkschaft im Beriech der elektronischen Medien, hat den Plänen der SRG, in den nächsten Jahren über 200 Stellen abzubauen, den Kampf angesagt. Die Gewerkschaftsführung wurde mandatiert, im kommenden Herbst den drohenden Personalabbau mit allen legalen Mittel zu verhindern und entsprechende Massnahmen einzuleiten. Mit der Öffnung des Kampffonds wurden die statutarischen Voraussetzungen geschaffen, den drohenden Arbeitskampf auch finanziell abzusichern, wie aus einem Pressecommuniqué des SSM hervorgeht.
Die Delegierten machen der SRG-Führung den Vorwurf, mit dem angekündigten Personalabbau falsche Prioritäten gesetzt zu haben. Die letzte Mitarbeitendenumfrage hat gezeigt, dass der Produktions- und Arbeitsstress in den letzten Jahren markant zugenommen und gesundheitsgefährdende Dimensionen erreicht hat. Das Malaise bei den Arbeitsbedingungen im privaten elektronischen Bereich ist zu korrigieren. Mit einer Unternehmenspolitik, welche diese Gefährdung noch verschärft, ist das SSM nicht einverstanden.
Grundlage zur Korrektur bildet das neue RTVG. Künftig wird die Erteilung einer Konzession vom Nachweis abhängig gemacht, dass die branchenüblichen Arbeitsbedingungen eingehalten werden. Die Delegierten haben deshalb dem nationalen SSM-Vorstand den Auftrag erteilt, einen Mustervertrag auszuarbeiten, der wegweisend für die Arbeitsbedingungen im privaten elektronischen Bereich werden soll. Dieser Mustervertrag soll die Basis für Verhandlungen zum Abschluss von Betriebsverträgen bilden.Absage auch an Auslagerung der IT-Dienstleistungen bei der SRG SSR idée suisse
Die SSM- Delegierten haben weiter jeder Auslagerung von IT-Dienstleistungen aus der SRG Struktur eine klare Absage erteilt. Aufgrund von SSM-Recherchen bei betroffenen Fachleuten und Kadern, in Abwägung der Vor- und Nachteile eines Outsourcing, sowie unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Erfahrungen sind die Delegierten zum Schluss gekommen, dass eine Auslagerung von IT- Dienstleistungen ein Fehler wäre. Diese Absage stützt sich auf 22 Argumente, welche von IT-Fachleuten erarbeitet worden sind und welche eindeutig gegen ein Outsourcing sprechen. International betrachtet ebbt die Auslagerungswelle signifikant ab. Die Enttäuschung zahlreicher Firmen im Zusammenhang mit Auslagerungen nimmt massiv zu. Insbesonders die Kundenfreundlichkeit, Anforderung an Benutzernähe, die Lösung komplexer Probleme und die technische Fortentwicklung werden als unbefriedigend taxiert.

Die SRG-Geschäftsleitung spiele mit dem Feuer, wenn sie darauf vertraut, dass eine externe IT-Firma die enorme Komplexität und die spezifischen Produktions- und IT-Bedürfnisse von 9 Unternehmenseinheiten und vier Sprachregionen in den Griff bekommen wird, heisst es in der Mitteilung weiter. Es wäre ebenfalls ein grosser strategischer Fehler, den Versprechungen und Verheissungen der offerierenden Firmen zu glauben, welche vorgeben, die Anforderungen an die IT-Dienstleistungen der SRG erfüllen zu können.

Wie die Erfahrungen beim Produktionscenter tpc zeigen, erfüllen sich die hohen Erwartungen an eine Auslagerung bzw. Privatisierung selten und eine Reintegration ins Unternehmen erweist sich später aus vielen Gründen als sehr schwierig.

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