NZZ fordert die Alphatiere heraus

Rubriken Die NZZ schafft den Bund NZZexecutive, der ausschliesslich am Wochenende erscheint.

Rubriken Die NZZ bündelt ihre Stellenanzeigen: Sie schafft den Bund NZZexecutive, der ausschliesslich am Wochenende erscheint.Bisher publizierte die NZZ Stellenanzeigen
sowohl in ihrer Mittwochs- als auch in ihrer Samstagsausgabe. «In den
letzten Jahren wurden die Stelleninserate aber immer häufiger am
Wochenende gebucht», sagt NZZ-Marketingleiter Christoph Bauer. Für den
Trend zum Wochenende sieht er drei Gründe: Zum einen die höhere
Beachtung, weil die Leser mehr Zeit haben. Zweitens haben sich die
Konkurrenten Tages-Anzeiger und SonntagsZeitung mit dem gemeinsamen
Stellenanzeiger Alpha längst auf das Wochenende eingeschossen. Und
schliesslich trug auch die Lancierung der NZZ am Sonntag zur
Konzentration am Wochenende bei. Die Folge: Die NZZ-Mittwochsausgabe
kam in diesem Jahr zusammengezählt auf bloss etwa 20 Stellenseiten –
und dies ausschliesslich dank dem Kombi mit der HandelsZeitung. «Das
ist kein Marktplatz mehr und zu wenig, um das Produkt noch separat zu
pushen», sagt Bauer.
Ab dem 7./8. Januar 2006 ist deshalb eine Angebotsbereinigung sowie
eine Bündelung angesagt. Nach dem Vorbild anderer Zeitungen schafft die
NZZ nun unter dem Titel NZZexecutive einen eigentlichen Stellenbund,
der künftig sowohl der samstäglichen NZZ als auch der NZZ am Sonntag
beigelegt wird. «Der Stellenmarkt bekommt ein neues Zugpferd», heisst
es dazu in einem Verlagsbrief an Agenturen und Kunden. Und weiter:
«NZZexecutive wird von einem innovativen Redaktionskonzept begleitet,
das die Aufmerksamkeit unserer über 638000 Leserinnen und Leser
garantiert.» Das bedeutet aber auch, dass künftig keine Monobuchungen
mehr möglich sind. Entsprechend entfällt das bisherige Kombi Executive
Weekend (NZZ und NZZ am Sonntag). Und mittwochs erscheinen ebenfalls
keine Stellenanzeigen mehr.
Zur Einführung kostet ein Schwarzweissinserat im NZZexecutive während
der ersten fünf Monate gleich viel wie dieses Jahr in der NZZ allein.
Ab 1. Juni bezahlt man dann 20 Prozent mehr. Dank der Einführung von
Fixformaten und einem integrierten Farbmillimeterpreis werden zudem die
Farbanzeigentarife um bis zu 50 Prozent gesenkt. «NZZ und Tamedia im
Fight um Stellenkunden», titelt dazu treffend der kleine
Anzeigenvermittler AdX in seinem Newsletter. Christoph Bauer doppelt
nach: «NZZexecutive wird im Kaderbereich weniger Streuverlust haben als
Alpha.» Dem Vernehmen nach wird die NZZ zudem im Frühjahr 2006 auch
eine Stellen-Website – analog zur Immobilien-Seite NZZdomizil –
aufschalten.
Welche Auswirkungen hat der Wegfall der Stellenanzeigen in der
NZZ-Mittwochsausgabe aber auf die mittwochs erscheinende
HandelsZeitung? «Die HandelsZeitung lässt sich neu mit NZZexecutive
kombinieren – dies unter dem Titel NZZexecutivePlus», sagt René
Grolimund, Anzeigenleiter bei der HandelsZeitung. Die Neuerungen bei
der NZZ sieht er positiv. «Von der Konzentration des
NZZ-Kaderstellenmarktes auf das Wochenende versprechen wir uns eine
Stärkung des gesamten Kombis», sagt er.

Markus Knöpfli

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