TSR betreibt am Kiosk Tauschhandel

Ad-Screen Bei Naville sollen Merchandising-Produkte von TSR promotet werden – und Programminhalte.

Ad-Screen Bei Naville sollen Merchandising-Produkte von TSR promotet werden – und Programminhalte.
Damit Naville überhaupt anfing, sich über Screens am Kiosk Gedanken zu machen (WW 9/05), brauchte es offensichtlich den Anstoss des Westschweizer Fernsehens TSR. Am Anfang stand jedenfalls das Buch zum 50-Jahr-Jubiläum von TSR, das letztes Jahr unter anderem auch über Naville-Verkaufsstellen vertrieben wurde. Zahlen darüber, wie gut sich das Buch am Kiosk verkaufte, sind nicht erhältlich. Doch der Absatz muss so gut gewesen sein, dass Naville auf TSR zuging und darum bat, weitere Artikel aus der TSR-Boutique – vornehmlich Bücher, DVDs und Videos – vertreiben zu dürfen.«Wir gingen darauf ein, wünschten aber eine Art Tauschhandel: Naville darf unsere Boutiqueprodukte in ihren Regalen führen, soll aber im Gegenzug auch etwas für die Promotion tun», beschreibt TSR-Pressesprecherin Manon Romerio die Verhandlungsposition des Westschweizer Fernsehens. Im Lauf der Gespräche kristallisierte sich dann die Idee mit den Screens an den Naville-Verkaufsstellen heraus – wohl nach dem Vorbild des seit gut eineinhalb Jahren bestehenden Screen-Netzes von British American Tobacco (BAT) an freien Kiosken in der Westschweiz (siehe WW 7/05).
Mit einem Unterschied allerdings: TSR wollte nicht bloss Werbung für die eigenen Merchandisingprodukte oder für andere Kioskartikel, man wünschte auch einen Promotionskanal für die eigenen Programminhalte. «TSR hat verschiedene Kurzformate, und wir wollen nun ausprobieren, wie diese bei den Kioskkunden ankommen», sagt Romerio.
Möglich wären auch Wetterberichte, Kurznachrichten oder Sportresultate. Man denke aber nicht an ein zeitgleiches Einspeisen in die Screens, betont die Sprecherin. «Und wir werden auch kein spezielles Programm für die neuen Screens produzieren.»
Noch steht allerdings nicht fest, ob es überhaupt zu einer Kooperation im Screenbereich kommen wird. Offen ist auch, wie lange ein Loop sein wird – und wie gross der Anteil der TSR-Inhalte sein würde. Dies alles sei derzeit Gegenstand eines Tests an einem einzelnen Genfer Kiosk. Falls dieser erfolgreich sein sollte, könnten etwa 50 bis 100 Naville-Verkaufsstellen mit Screens ausgerüstet werden, schätzt Romerio. Die Investition wäre Sache von Naville, TSR würde die Inhalte liefern und die SRG-Tochter Publisuisse wäre für den Werbeverkauf besorgt. Ob es so weit kommt, wird sich bis Mitte Jahr entscheiden, sagt Romerio.
Auch ein Thema bei ValoraScreens am Kiosk – das ist auch für Valora mit ihren gut 3000 k-Kiosken in der Deutschschweiz und im Tessin eine Option. «Wir verfolgen das Thema seit mehreren Jahren und sind überzeugt, dass sich unser Verkaufsstellennetz bestens dafür eignet», sagt Pressesprecherin Stefania Misteli. Auch glaubt sie, dass «unsere Partner und Lieferanten diese neue Kommunikationsart am k-Kiosk bestimmt begrüssen würden».
Dennoch zögert der Detailhandelsriese mit der Umsetzung, aktuell
prüfe man noch das Kosten-Nutzen-Verhältnis. «Hauptverursacher der Kosten sind nach wie vor die Flachbildschirme», sagt Misteli. Mit andern Worten: Valora scheut die Investition und wartet auf ein Abtauchen der Screen-Preise. «Zu gegebener Zeit» werde das Unternehmen ein solches Projekt aber «sicherlich vorantreiben», versichert sie. (mk)
Markus Knöpfli

Altri articoli sull'argomento