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Jürg Siegrist, Direktor Verband Schweizerischer Werbeauftraggeber (SWA) über Forderungen an MF und AIS.

Jürg Siegrist, Direktor Verband Schweizerischer Werbeauftraggeber (SWA) über Forderungen an MF und AIS.Werbewoche Seit einem Jahr sind zwei Werbestatistiken auf dem Markt. Welches Fazit ziehen Sie?Jürg Siegrist Der SWA hat ursprünglich einen Anforderungskatalog an die beiden Anbieter formuliert. Elf Monate später sehen wir, dass diese noch immer nicht allen Forderungen entsprechen. Ein Beispiel: Bei AIS haben wir zwei Währungen, was keinen sauberen Mediamix-Vergleich ermöglicht. MF liefert dagegen keine Daten zu den Zeitungsbeilagen, denn nur wenige Verlagshäuser geben MF die Daten. Positiv ist, dass sich dank dem SWA auch einiges bewegt hat.
Zum Beispiel? MF hat bisher seine Daten an die Mediaagenturen verkauft und diese konnten sie dann an ihre Kunden weiterverkaufen. Das war intransparent. Neu kaufen die Auftraggeber die Daten direkt bei MF ein und wählen dann selbst, wem sie die Daten zugänglich machen. Das macht den MF günstiger und seine Preise transparenter, aber die Preise sind für den Markt noch zu hoch.
Warum erhält MF von den Verlagen keine Beilagendaten?Da kommt Politik ins Spiel: Die Verlage unterstützen den AIS der Wemf. So einfach ist das.
Umgekehrt erhielt auch MF Rückenstärkung: Sie haben ihn als prefered supplier empfohlen.
Ich stehe zu diesem Entscheid, er ist mit Facts belegt. MF ist damals im Februar 2004 am stärksten auf unsere Forderungen eingegangen. Nach wie vor sind aber einige wichtige Dinge offen.
Wo hapert es denn noch?
Die von uns geforderten Verträge mit den Datenlieferanten kommen nicht voran.
Liegt dies an MF und AIS? Nein, an den Datenlieferanten. Warum genau sie keine Verträge abschliessen wollen, weiss ich nicht. Andrerseits war MF aber in der Lage, mit Goldbach Media den neuen Goldbach Electronic Media Index zu lancieren. Dies jedoch ohne Kenntnis und Einverständnis der andern TV-Vermarkter. Das zeigt doch nur, dass man die Prioritäten anders setzt.
Wie steht es um das Advisory Board, das Ihnen MF im Frühjahr zugesichert hat?Dies existiert bis heute noch nicht und der Einführungstermin ist noch unbestimmt.
Fehlt es an geeigneten Leuten? Nein, wir kamen noch gar nicht so weit.
Aber das Board kommt schon? Es sollte. Ich bin vorsichtig.
Würden Sie MF heute wieder als preferred supplier empfehlen?
Wir sind zwar nicht ganz happy mit der heutigen Situation. Aber
eine Korrektur des damaligen Entscheids steht trotzdem nicht zur Diskussion.
Worauf arbeiten Sie nun hin? Auf eine Branchenlösung mit einheitlicher Währung und internationaler Kompatibilität, damit die Werbestatistik bei uns nicht zu einer Insellösung verkommt und nicht am Eigeninteresse der beiden Anbieter scheitert. Dazu braucht es ein breit abgestütztes Advisory Board, das Input und Wünsche an die Statistikanbieter liefert. Wichtig ist auch ein sauberes Controlling, Verträge mit den Datenlieferanten und eine Lösung des Beilagenproblems.
Jürg Siegrist will ein breit abgestütztes Advisory Board, das Input an Statistikanbieter liefert.

Intervista: Markus Knöpfli

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