"Fino a 150 milioni è possibile"

Medienanalyst Chris Burger von der Bank Vontobel über den (Rest)Preis von 20 Minuten.

Medienanalyst Chris Burger von der Bank Vontobel über den (Rest)Preis von 20 Minuten.WW Herr Burger, ist eine stückweise Übernahme wie jene der 20 Minuten (Schweiz) AG, bei der die Tranchenpreise Performance-
abhängig sind, auch in anderen Industrien üblich?
Chris Burger Absolut. Ein aktuelles Beispiel ist der Kauf der Immobiliengesellschaft Tivona durch Jelmoli. Wie Tamedia bei 20 Minuten investiert Jelmoli hier schrittweise in schwer abschätzbares Zukunftspotenzial, konkret in projektierte Bauvorhaben. Entsprechend gross ist auch die Differenz zwischen der offerierten und geforderten Kaufsumme.
Für die restlichen 50,5 Prozent von 20 Minuten soll Tamedia 100 Millionen Franken geboten, Schibsted aber 150 Millionen verlangt haben.
Auf der Basis der vorliegenden und geschätzten Unternehmensdaten halte ich diese Beträge als auch deren Differenz für durchaus möglich.
Welche Partei würde von einem vorgezogenen Abschluss des im März 2003 geschlossenen Übernahmevertrags mehr profitieren?Schwer zu sagen. Tamedia möchte vermutlich möglichst schnell das
Gesamtpaket und damit die Kontrolle über das Pendlerblatt bekommen. Strategisch macht das Sinn, weil sie dann freie Hand für dessen Weiterentwicklung sowie allfällige Kooperationen hätte. Und finanztechnisch, weil 20 Minuten dann voll konsolidierbar wäre und die Erfolgsrechnung verbessern könnte.
Im August prognostizierten Sie Tamedia für 2004 einen operativen Gewinn von 50 Millionen Franken. Reicht das für eine solche Grossinvestition?
Entscheidend ist hier nicht der Geschäftsgang, sondern der Bestand an flüssigen Mitteln sowie die Bilanzrelationen. Die sind bei Tamedia hervorragend, so dass ein solcher Deal kein Problem wäre.
Intervista: Oliver Classen

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