Pericolo di collisione sottovalutato

Wettbewerb Die Weko hat bei Vogt-Schild den Rücktritt des Verwaltungsrats Otto Meier veranlasst.

Wettbewerb Die Weko hat bei Vogt-Schild den Rücktritt des Verwaltungsrats Otto Meier veranlasst.
Nach nur eineinhalb Jahren Mitgliedschaft im Verwaltungsrat von Vogt-Schild/Habegger (VS/H) hat Publicitas-Generaldirektor Otto Meier im April dort seine Demission eingereicht. Und nicht nur das: Sein Sitz soll nicht wieder besetzt werden, teilte das Solothurner Medienunternehmen mit. Damit sei die Minderheitsaktionärin PubliGroupe (35 Prozent) nur noch mit Max Bühlmann im neu fünfköpfigen Verwaltungsrat vertreten.Was nicht gesagt wurde: Das Sekretariat der Wettbewerbskommission (Weko) hatte indirekt die VR-Verkleinerung durchgesetzt. «Der Rücktritt von Herrn Meier geht auf eine Intervention von uns zurück», bestätigt Weko-Vizedirektor Patrik Ducrey. Konkret hatte das Weko-Sekretariat der PubliGroupe (P) vor kurzem mitgeteilt, man gehe davon aus, dass das Lausanner Unternehmen bei VS/H die Kontrolle übernommen habe, da es seit letztem Sommer mit drei von sechs Sitzen im VR vertreten sei.
Multifunktion Schuhmachers
Neben den offiziellen P-Vertretern Meier und Bühlmann rechnet das Sekretariat somit auch den von der Mehrheitsaktionärin, der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung, «ad personam» ernannten Präsidenten Fritz M. Schuhmacher den P-Vertretern zu. Tatsächlich ist er gleichzeitig VR-Vizepräsident der PubliGroupe (sowie der Basler Zeitung Medien). Schuhmacher aber hatte von Anfang an betont, dass er die Mandate durchaus auseinander halten könne und wolle. «Ich konnte dies gegenüber dem Weko-Sekretariat auch belegen», sagt Schuhmacher.
Weko: Keine Mandats-Trennung
Doch in Bern vermutete man weniger allfällige Interessenkonflikte als vielmehr eine (heimliche) Übernahme, die den Wettbewerbshütern hätte gemeldet werden sollen. «Herr Schuhmacher ist sowohl vom Gesetz als auch von den PubliGroupe-Statuten dazu gezwungen, die Interessen der PubliGroupe zu vertreten. Eine Mandats-Trennung bloss im Kopf ist daher nicht möglich», sagt Ducrey. Die PubliGroupe schlug daraufhin dem Sekretariat die Demission Meiers vor. Dieser sieht sich nicht als Bauernopfer. «Max Bühlmann wirkt schon lange bei VH/S mit. Deshalb war klar, dass ich den VR verlassen würde. Als heimatberechtigter Solothurner bedaure ich dies allerdings sehr», sagt Meier. In Bern war man mit dieser Lösung einverstanden. Ducrey: «Aus unserer Sicht ist das Problem nun erledigt und das Dossier geschlossen.» Auch für Schuhmacher ist die Sache abgeschlossen, nicht zuletzt, weil die Weko nun bestätigte, dass seitens der PubliGroupe «kein Kontrollerwerb» vorliege.
Warum aber liess man es bei VS/H überhaupt zu einem Konflikt mit der Weko kommen? «Als wir im VR der Wahl von Herrn Schuhmacher zustimmten, haben wir die Kollisionsgefahr unterschätzt», sagt Otto Meier.
Markus Knöpfli

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