"Voglio essere in grado di scambiare i formati in modo flessibile".

Privatradio Top-Chef Günter Heuberger expandiert nun auch mit dem Kabelsender Top Two über den Bodenseeraum hinaus.

Privatradio Top-Chef Günter Heuberger expandiert nun auch mit dem Kabelsender Top Two über den Bodenseeraum hinaus.WW Andere Radiostationen stellen ihre Kabel-Zweitradios ein, Sie hingegen halten nicht nur an Top Two fest, sondern wollen gar international senden – warum?
Günter Heuberger Mit einem Programm kann man auch eine regionale Hörerschaft nicht optimal erreichen. Die Bedürfnisse der diversen Altersgruppen sind zu unterschiedlich. Ein Sender braucht deshalb zwei oder gar drei Programme.
Top Two sendet ja seit einiger Zeit.
Sie publizieren aber keine Radiocontrol-Zahlen. Wie viele Hörer weist Top Two aus?
Die Zahlen steigen auf tiefem Niveau stetig: Top Two kam im ersten Halbjahr 2002 auf 11900 Hörer, im zweiten Halbjahr auf 13500, und im ersten Semester 2003 dürften es gut 15500 Hörer sein. Interessant sind aber die Stundenreichweiten von 18 bis 18.30 Uhr: Dann erreicht Top Two doppelt so viele Hörer. Weil wir zu diesem Zeitpunkt eine Art Ostschweizer «Echo der Zeit» senden (siehe Kasten). Offenbar gibt es eine wachsende Anzahl Leute, die eine Art Ostschweizer Identität entwickeln.
Aber Sie werden ja mit Top Two nicht nur identitätsstiftend wirken wollen?Wir halten aus andern Gründen an Top Two fest: Die Radionutzung allgemein geht zurück, möglicherweise darum, weil unsere heutige Hauptzielgruppe, die Jungen, ihr Unterhaltungs- und Infobedürfnis vermehrt anderweitig decken. Für den Fall, dass sich nun die junge Hörerschaft noch mehr vom Medium Radio und damit auch von Top abwenden sollte, arbeite ich schon heute darauf hin, dass ich Top Two, dereinst als bereits bekannter und akzeptierter Zweitsender, vom Kabel auf UKW zügeln könnte – und umgekehrt Radio Top auf Kabel.
Im Gegensatz zu anderen Privatradios verzichteten Sie bisher auf Formatänderungen bei Radio Top und muten stattdessen Ihrem Publikum bei Bedarf eine Kanalwanderung zu.
Richtig, weil wir unser Zielpublikum von Anfang gut erreichten. Ich verfolge eine andere Strategie als die meisten meiner Privatradiokollegen: Wir wollen ein zweites Programm, damit wir langfristig eine Formatänderung vornehmen können. Aber nicht durch Veränderungen des Hauptprogramms, sondern durch einen Kanaltausch. Ich will mehr Flexibilität bei Formatänderungen.
Wofür brauchen Sie die internationale Konzession? Wer will denn in Vorarlberg oder Süddeutschland Top Two hören?
Mit dem ersten Programm von Radio Top sind wir ja schon auf den Kabeln der Euregio Bodensee. Mit Top Two ziehen wir nun nach. Wir sind überzeugt, dass die Euregio Bodensee nach und nach zu einem übergeordneten Kommunikationsraum wird. Da wollen wir von Anfang an dabei sein, auch wenn wir dort noch nicht viele Hörer abholen und noch keine Lösung punkto Radiodaten haben.
Ausländische Sender verlieren in der Ostschweiz stetig Hörer. Das müsste Sie doch vor einer Expansion ins Ausland abschrecken.
Radio 7, Bayern 3, Ö3, SWR und Antenne Vorarlberg verlieren deshalb Hörer, weil sie in den Jahren vor Radio Top in der Ostschweiz überproportional gut präsent waren. Wir hingegen haben im Ausland ein Nachholbedürfnis. Sicher werden wir nie eine Marktdominanz erreichen, aber der Ostschweizer Leader wird in Süddeutschland und Vorarlberg auch nicht auf dem letzten Rang bleiben.
Wie schwierig ist es, in die Kabelnetze zu gelangen?In Deutschland weniger, weil man sich mit Geld in die Kabelnetze einkaufen muss. Durch den Verkauf der Telekom-Kabelnetze ist eine neue Marktsituation entstanden.
Was kostet die Expansion?Jährlich eine sechsstellige Summe. Wir versuchen, Werbung und Sponsoring zu akquirieren, aber das wird auch nicht kostendeckend sein. Daran wird sich auch in den nächsten fünf Jahren kaum etwas ändern.
Günter Heuberger: Denkt auch daran, mit Kanälen umzuziehen. Seit zwei Jahren
auf Sendung
Der Kabelsender Top Two sendet seit Oktober 2000 und zielt mit Mainstream im Oldiesbereich (Musik der Sechziger- und Siebzigerjahre) auf 30- bis 50-jährige Hörerinnen und Hörer. Stündlich werden die Mantelnews von Radio Top sowie von 18 bis 18.30 Uhr ein Zusammenschnitt der News aller drei Top-Regionalfenster ausgestrahlt – ohne Musik und Werbung. (mk)
Interview: Markus Knöpfli

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