Rezept für erfolgreiches Crowdfunding

CROWDFUNDING Fünf Studenten aus dem Studiengang Master of Advanced Studies in Online Marketing Management der Fachhochschule Nordwestschweiz präsentieren ihr Crowdfunding-Rezept, welches ein Buch für sehbehinderte Kinder finanzierte. Eine Gruppe von Studenten der FHNW erhielt im Rahmen ihrer Ausbildung (Master of Advanced Studies in Online Marketing Management) von der Studienleitung die Aufgabe ein Social-Media-Projekt umzusetzen. Sie entschieden […]

Eine Gruppe von Studenten der FHNW erhielt im Rahmen ihrer Ausbildung (Master of Advanced Studies in Online Marketing Management) von der Studienleitung die Aufgabe ein Social-Media-Projekt umzusetzen. Sie entschieden sich dazu ein Crowdfunding für das Kinderbuch „Adler und Maulwurf“ zu betreiben, um eine Neuauflage zu generieren. Das Buch der Maturaabsolventin Lenya Koechlin ist mit taktilen Materialien ausgestattet und eignet sich deshalb besonders für sehbehinderte Kinder. Ihre wichtigsten Erkenntnisse schildern sie folgendermassen:Das RezeptAls Erstes sollte das Problem bzw. die Herausforderung so genau wie möglich beschrieben werden. Dies bildet die Ausgangslage des Konzepts. Danach wird eine Strategie entwickelt, um Lösungen und Massnahmen zu generieren. Dabei soll klassische Marketinganalyse-Tools wie Zieldefinierung, Zielgruppenanalyse, Konkurrenzanalyse verwendet werden. Das ganze wird in einer SWOT-Analyse zusammen gefasst. Daraus werden konkrete Massnahmen generiert, welche wie folgt ausgearbeitet sein könnten:Plattformen, wie zum Beispiel Facebook, Twitter, eine Webseite oder die Crowdfunding-Plattform sind wichtig, um das Projekt vorzustellen. Zudem muss beachtet werden, auf welchen Plattformen sich die Zielgruppe bewegt. Das Wesentliche dabei ist, dass alle Plattformen auf eine Hauptseite verweisen. Diese bildet das sogenannte Content-Zentrum, wo die wichtigsten Inhalte zu finden sind. In diesem Fall sollte dies die Crowdfunding Plattform sein, da dort am Ende der Geldfluss stattfindet bzw. herausgeschöpft wird. Im Beispiel „Aldler und Maulwurf“ wurde der Crowdfunding-Marktplatz miteinander-erfolgreich.ch der BLKB verwendet.Die Plattformen werden nun mit den wichtigsten Informationen zum Projekt gefüllt. Dabei soll beachtet werden, dass jede Plattform anderst beschaffen ist. So funktioniert die Ansprache auf Twitter nicht gleich wie die Ansprache auf der Crowdfunding-Plattform. Des weiteren soll beachtet werden, dass die Informationen bereits die nötige Würze haben. Eine hohe Relevanz geschaffen und die Geschichte emotional werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Video von „Adler und Maulwurf“. Es zeigt alle engagierten Protagonisten innerhalb des Projekts, welche die Crowd bzw. die Zielgruppe dazu aufrufen, ebenfalls teil des Projekts zu werden, in dem sie eine Belohnung kaufen. Das soll bei der Zielgruppe ein Wir-Gefühl wecken, so dass die einzelnen Personen nicht nur zu Spendern sondern zu Multiplikatoren werden. Ein wichtiger Faktor, wenn es um die Reichweite der Plattformen geht.Nun kommen die Rewards, welche die Crowd kaufen kann. Im Idealfall ist dies das Produkt oder die Dienstleistung, welche mit dem Crowdfunding finanziert werden soll. Denn eine Faustregel im Crowdfunding besagt, dass 70 Prozent des Geldes aus dem näheren Umfeld kommt. Diese Personen haben normalerweise das Bedürfnis, den Glauben an dem Projekt zu vermitteln, in dem sie dieses Produkt oder Dienstleistung kaufen. Auch im Beispiel von „Adler und Maulwurf“ wurde das meiste Geld durch den Verkauf von Büchern generiert.Am Besten werden dabei noch Beilagen verteilt. Im Projekt „Adler und Maulwurf“ suchten die Studenten nach Gutscheinen für Bücher, von Optikern oder dem Restaurant Blindekuh. Leider bekam man kaum Belohnungen aus diesem Bereich. Über ein Mitglied der Gruppe konnten dafür Trikots von Profifussballern generiert werden. Was zusätzliches Medienecho generierte. Es ist zu empfehlen, dem Projekt einige Tage nach dem Projektstart neue Belohnungen hinzuzufügen. Dadurch werden einerseits neue Anreize geschaffen und andererseits entsteht ein guter Grund, Kontakte über das Projekt zu informieren.Schlussendlich folgt der Schritt in die Online-Welt. Ein guter Start ist ganz entscheidend. In den ersten Tagen sollten 30 Prozent des Projekts finanziert sein. Dies zeigt der Crowd, den bisherigen Erfolg und zeugt von Respekt. Hier lohnt es sich Vorarbeit zu leisten und das nähere Umfeld auf den Start aufmerksam zu machen. Es muss laufend neuer Content erstellen werden, um im Gespräch zu bleiben. Es soll laufend über den aktuellen Stand des Projekts informiert werden, dabei kann ruhig in die Tiefe der Materie des Produkts gangen werden. Einen klaren Call to Action darf nicht vergessen werden, welcher auf das Zentrum der Crowdfunding-Plattform verweist, wo Belohnungen erworben werden sollen. Ausserdem empfiehlt es sich hin und wieder Brennstoffe zu kaufen. Auf den meisten Online-Plattformen, lässt sich die Zielgruppe relativ klar eingrenzen. So können durch zusätzliche Onlinewerbung mehr Reichweite generiert wreden, ohne grossen Streuverlust und h im richtigen Medium, da das Crowdfunding Online stattfindet. Nebst Facebook-Anzeigen wurde im Falle von „Adler und Maulwurf“ gezielte Pressearbeit betrieben. Das Projekt erschien im Tele-Basel, 20min, Blick am Abend, Riehener Zeitung, Zürichsee Zeitung und auf diversen Plattformen der Fussballvereine aus der Superleague.Das Studienprojekt „Adler und Maulwurf“ von Fabio Gullone, Fabian Büchler, Marc Hentschel, Katja Epple und Fabian von Rechenberg war innert weniger Wochen mit 8550 CHF finanziert.Das Video zum Projekt:

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