VBZ: Clear Channel löst APG als Vermarkter grösstenteils ab

Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) haben die Vermarktung ihrer Plakatstellen neu ausgeschrieben. Dies führt zu Mehreinnahmen in der Höhe von 5,5 Millionen Franken pro Jahr. Die meisten der 1200 Plakatstellen werden neu von Clear Channel vermarktet.

Die VBZ haben im Sommer dieses Jahres die Vermarktung ihrer Plakatstellen neu ausgeschrieben. Der nach den Regeln des öffentlichen Beschaffungswesens durchgeführte Bieterwettbewerb führt ab dem Jahr 2017 zu einer deutlichen Verbesserung der Einnahmen von bisher 5,5 Millionen auf 11 Millionen Franken pro Jahr, wie es in einer Mitteilung heisst. Der Grund dafür liegt in der nachfrageorientierten Konzeption der Ausschreibung sowie in den daraus resultierenden, deutlich höheren Abgabesätzen und Garantiesummen der Anbieter. Die zusätzlichen Mittel kommen vollumfänglich dem öffentlichen Verkehr und den beteiligten Partnern zugute. Sie fliessen über die Rechnung der VBZ dem Zürcher Verkehrsverbund ZVV zu. Dadurch wird das Budget des ZVV entlastet, wovon letztlich sowohl die Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs als auch die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler profitieren.

Neu: Clear Channel statt APG

Neu werden die rund 1’200 Plakatstellen zum grössten Teil von Clear Channel vermarktet. Die Allgemeine Plakatgesellschaft APG, die bisher das Gros der Plakatstellen für die VBZ bewirtschaftet hat, übernimmt nur noch einen kleinen Teil des bestehenden Angebots. Für die Ausschreibung wurden keine zusätzlichen Plakatstellen geschaffen. Neue Werbeflächen kommen allenfalls bei Umbauten oder neuen Haltestellen dazu. Die Herausforderung für die VBZ lag laut Mitteilung primär darin, das im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich gut frequentierte Leuchtplakatnetz so in sinnvolle Lose aufzuteilen, dass sowohl die Bedürfnisse der Vermarkter als auch jene der Werbetreibenden befriedigt werden können. Das erst erlaubte den VBZ, im Rahmen der Neuausschreibung einen Maximalertrag zu erzielen. Bisher waren Plakatstellen in der Regel nach geografischer oder zufälliger Zuteilung angeboten worden. Das neue Regime umfasst je sechs Lose für «Branding» und «Coverage» und erlaubt es den Vermarktern, unabhängig von der Anzahl der gewonnenen Lose flächendeckend über die ganze Stadt Werbung zu verkaufen. Die Branding-Lose beinhalten eine starke punktuelle Präsenz auf sehr gut frequentierten ausgewählten Stellen, während die Coverage-Lose via Einzelstellen eine flächendeckende Präsenz in der ganzen Stadt verstärken. Clear Channel hat für die Mehrheit der Lose das höchste Angebot abgegeben und somit für diese den Zuschlag erhalten.

Clear Channel zeigt sich erfreut über den Zuschlag und wertet die Ausschreibung der VBZ in Losen als «sehr positiv». Dass die Teilnahme allen Anbietern offen gestanden sei, habe den stärkeren Wettbewerb zwischen den Anbietern ermöglicht, so Clear Channel in einer Mitteilung. Jürg Rötheli, Vice President Central Europe und CEO Clear Channel Schweiz: «Nach dem Gewinn der Ausschreibung der Digitalbildschirme und der Leuchtdrehsäulen der Stadt Zürich ist dies ein weiterer Meilenstein in der Realisierung unserer Strategie, unseren Kunden die attraktivsten und massgeschneiderte Werbelösungen anzubieten.»

APG bedauert Entscheid

In einer am Montag versendeten Mitteilung bedauert APG das Ende der jahrelangen Zusammenarbeit mit den VBZ. Dazu Markus Ehrle, CEO APG|SGA: «Wir hätten die langjährige Partnerschaft mit den VBZ gerne zu wirtschaftlichen Konditionen weitergeführt und bedauern den Entscheid der VBZ. Aus ökonomischen Aspekten waren wir nicht bereit, jeden Preis zu bezahlen. Ganz offensichtlich und für uns völlig unverständlich hat unser Mitbewerber ein Angebot unterbreitet, welches über unseren heutigen effektiven Umsätzen liegt.» Die Plakatgesellschaft betont aber, dass man trotz der Flächenreduktion weiterhin Marktleader in der Stadt Zürich sei. (pd/hae)
 

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