Le marketing communautaire à la Joiz

Joiz vertreibt seine eigene Technologie für interaktives Fernsehen neuerdings an Firmenkunden. Das im Oktober 2014 gegründete Schwesterunternehmen Joiz Global entwickelt die Joiz-Technologie weiter und lizenziert sie weltweit für Medien- und Produktionsunternehmen.

Joiz macht bekanntlich nicht einfach Fernsehen. Der Jugendsender bringt das klassische TV mit Web, Mobile und Social Media zusammen. Die jungen Joiz-User loggen sich in die Sendungen ein, um aktiv mit zu chatten, zu voten oder via sogenannten «Red Button» (der direkt in die Sendung eingestrahlt wird) an Wettbewerben teilzunehmen. Alles, was seine registrierten User machen, speichert das Unternehmen und kann so wertvolle Daten für die Werbekunden generieren. Die selbst entwickelte Community-Marketing-Lösung setzte das Medienunternehmen – welches sich fast ausschliesslich über Werbung und Sponsoring finanziert – bislang nur für die beiden hauseigenen Joizsender in der Schweiz und in Deutschland ein. «Da sind wir europaweit führend», meint Gähwiler, Geschäftsführer von Joiz Global. Nun vertreibt der Jugendsender seine Technologie auch an Firmenkunden.

Verbindung von Content und E-Commerce

Mit der Lancierung einer Community-Marketing- Lösung für Firmenkunden sei man zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ist Gähwiler überzeugt. «Wir spüren grosses Interesse aus dem klassischen Fernsehbereich. Interaktionstools sind gefragt – und die Kunden wollen mit unserer Lösung vor allem Umsatz machen. Die Tools verursachen bei den Medienunternehmen nicht bloss Kosten, sondern schaffen zusätzliches Werbeinventar für sie.» Mithilfe eines «Red Buttons» wie demjenigen von Joiz, führt Gähwiler aus, wäre es zum Beispiel möglich, dass die Zuschauer einen Schuh direkt kaufen können, den ein Profifussballer während des Spiels trägt. «Content und E-Commerce rücken generell immer näher zusammen», stellt der Joiz-Global-Geschäftsführer fest. «Aber eine derart starke Verbindung zwischen Content und E-Commerce findet man in der Schweiz nur bei Joiz.»

Deutsches Verlagshaus erster Kunde

Als ersten grossen Kunden konnte Joiz Global jüngst das deutsche Verlagshaus M. DuMont Schauberg an Land ziehen. Der Verlag hat die Joiz-Technologie für seine Big-Data-Strategie lizenziert und will Köln.tv im Jahr 2015 in ein interaktives regionales TV-Netzwerk verwandeln. Auch die Websites von drei Regionalzeitungen werden in die neue Strategie eingebunden. Das interaktive Programm soll Sport, Lifestyle sowie Nachrichtensendungen umfassen und richtet sich nicht nur an ein jugendliches Publikum. Gähwiler und sein Team begleiten den mehrmonatigen Prozess von der Konzeption über die Entwicklung bis zur Beratung zu den neuen Arbeitsabläufen. Das Unternehmen bietet aber auch weniger umfassende, formatspezifische Produkte für seine Kunden an.

Der Kopf hinter Joiz Global

«Viele Menschen lesen und konsumieren heute völlig anders als noch vor ein paar Jahren. An der Medienbranche reizte mich von Beginn weg die Innovationskraft, die man aufgrund dieses Umbruchs im Userverhalten erzeugen muss», so Gähwiler. Der frisch designierte Geschäftsführer stieg 2007 in die Verlags- und Medienbranche ein. Nach sieben Jahren Beratertätigkeit bei PWC folgte er damals «dem Ruf der Umsetzungsorientierung» und wechselte zu Orell Füssli, wo er verschiedene Positionen einnahm und unter anderem ein Corporate Venture innerhalb der Gruppe aufbaute. Zuletzt betreute er seit 2012 als Controller bei Tamedia den Weiterausbau des Digitalgeschäfts. Davon profitiere er in der neuen Position enorm. «Wir begleiten Change-Prozesse und strategische Neuausrichtungen. Es fällt einem leichter, als Lieferant das Gesamtumfeld eines grösseren Medienhauses einzubeziehen, wenn man einen solchen Betrieb von innen kennt.»

Nähe zum Joiz-Produktionsbetrieb

Die luftigen Büroräumlichkeiten von Joiz Global schweben vier Stockwerke über dem hektischen Joiz-Newsroom im Erdgeschoss, und auch das Durchschnittsalter des neuen Teams liegt um einiges höher. Die Nähe zum Joiz-Produktionsbetrieb ist Gähwiler aber wichtig. Jeder Mitarbeiter bekomme ein Einführungsprogramm im Erdgeschoss, betont er. «Die junge Zielgruppe, die Joiz anspricht, hat eine Sprache, über die wir schmunzeln mögen. Aber wir müssen ihr Userverhalten kennen, um unsere Anwendungen später gross ausrollen zu können. » Das interaktive Fernsehverhalten der Joiz- User wird in zehn Jahren dasjenige der 35-Jährigen sein, weiss der 40-Jährige.

Simone Isliker
 

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