Stalder unter Druck

Verbände Die Verleger verwahren sich gegen SWA-Berechnungen.

Verbände Die Verleger verwahren sich gegen SWA-Berechnungen.«Unwahr, einseitig und stellenweise unanständig» – so werten die Schweizer Verleger die Äusserungen von Gérard Stalder. Der Präsident des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbandes SWA wetterte an dessen Jahresmeeting: «Die viel gelobte Medienvielfalt als Ausdruck des helvetischen Föderalismus ist das Zeitungspapier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt wird.» Stalder meinte, «die Verleger essen jetzt 65 Prozent des Werbekuchens». In einer Pressemitteilung reagiert der Verband Schweizer Presse mit Korrekturen. Gemäss den neuesten Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz beträgt der Anteil von Zeitungen, Publikumszeitschriften, Spezial- und Fachpresse am gesamten Schweizer Werbeaufkommen nur 45 Prozent. Als «völlig ohne Grundlage» bezeichnet Schweizer Presse Stalders Behauptung, die Verleger würden «ihre Machtposition dazu ausnutzen, die im Vergleich zum Ausland ohnehin schon hohen Insertionspreise laufend weiter zu erhöhen». Die Verleger: «Erstens liegen die Schweizer Anzeigenpreise im internationalen Vergleich eher tief, und zweitens haben sich die meisten Verleger bei ihrer Preispolitik in den letzten Jahren grosse Zurückhaltung auferlegt. Wo es Erhöhungen gab, waren diese durch erhöhte Kontaktleistungen gerechtfertigt.»
Das Präsidium der Schweizer Presse fordert von Stalder eine Entschuldigung und «dass die zukünftige Kommunikation sowohl inhaltlich als auch verbal auf einem Niveau geführt wird, wie es unter Marktpartnern üblich ist.». SWA-Direktor Jürg Siegrist kannte bei Redaktionsschluss die Reaktion der Schweizer Presse noch nicht und wollte keine Stellung beziehen, er meint aber: «Die Fakten und Daten sind von uns genau geprüft.»
(pan)

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