Der Konkurrenz den Zahn gezogen

Motorrad Suzuki Schweiz machte in ihrer Motorrad-Werbung 2003 den Bösewicht zum Star. Und räumte im Markt mächtig ab.

Motorrad Suzuki Schweiz machte in ihrer Motorrad-Werbung 2003 den Bösewicht zum Star. Und räumte im Markt mächtig ab. «So schafft man sich Feinde», hiess es bereits im letzten Jahr, als der Suzuki-Held mit Frauchens Schosshündchen Gassi fuhr. Zur grossen Freude des Publikums – und der Frankonia AG, des Generalimporteurs von Suzuki. Denn der bissige Werbespot zahlte sich aus. «Bereits im Juli 2003 hatten wir über 1000 Motorräder mehr verkauft als im bis dahin besten Jahr, dem Jahr 2002», erklärt Frankonia-Chef Roland Müntener. Bis zum Ende des Jahres setzte Suzuki über 50 Prozent mehr Motorräder ab, als es der ambitionierte Budgetplan vorsah. Der Kinospot habe der Marke Kontur verliehen, die ihr noch bis vor einem Jahr fehlte, erklärt Michael Schmid, Mitinhaber der verantwortlichen Marketing- und Werbeagentur Ammarkt, den rasanten Aufschwung.
Marktstudien offenbarten, dass sich gerade die japanischen Motorradanbieter kaum voneinander unterschieden. «Motorradfahrer aber identifizieren sich stark mit ihrer Marke. Und da in jedem Motorradfahrer eben das Herz eines Rebells schlägt, lag unsere Kommunikationsstrategie auf der Hand», führt Michael Schmid aus. Als Anbieter schneller Motorräder bot sich die Positionierung als sportlicher Rebell im Markt geradezu an. Ein Kurswechsel, der dem Auftraggeber allerdings einigen Mut abverlangte. Gelohnt hat sich das Risiko auf jeden Fall. Darum soll es dieses Jahr im gleichen Stil weitergehen.
So schafft man sich Freunde
Der neue Suzuki-Held hat sich freilich gewandelt. Muckte der Suzuki-Mann im letzten Jahr noch gegen die diktatorische Gemahlin auf, spielt sich die Ausgabe 2004 des Suzuki-Fahrers – ein Zahnarzt – als Retter des schwachen Geschlechts auf.
Weil ein schleimiger Patient in der Zahnarztpraxis der Assistentin an die Wäsche geht, greift der Zahnarzt beim Zahnziehen zum alten Faden-Trick. Er wirft nicht die Tür in die Angel, sondern setzt sich auf seine Suzuki, an die er das Seil befestigt hat – und gibt dezidiert Gas. Und dies wohl stellvertretend für die japanische Motorradmarke, auch im Jahr 2004.
Suzuki-Fahrer – ein Zahnarzt – als Retter des weiblichen Geschlechts.

Martin Smith

Plus d'articles sur le sujet